Einwohnerentwicklung
Kopenhagen boomt – Nordschleswig blutet aus
Kopenhagen boomt – Nordschleswig blutet aus
Kopenhagen boomt – Nordschleswig blutet aus
Kopenhagen wird in zehn Jahren 15 Prozent mehr Einwohner haben – Nordschleswig hingegen einige Tausend weniger. Das zeigt eine neue Fortschreibung von Danmarks Statistik. Wir haben die Zahlen für die nordschleswigschen Kommunen bis 2045.
Kopenhagen wird in zehn Jahren 15 Prozent mehr Einwohner haben – Nordschleswig hingegen einige Tausend weniger. Das zeigt eine neue Fortschreibung von Danmarks Statistik. Wir haben die Zahlen für die nordschleswigschen Kommunen bis 2045.
Nicht nur die dänische Hauptstadt, auch ihre Nachbarkommunen werden laut Statistikbehörde deutlich mehr Einwohner haben, als heute. Das gilt auch für die Jütland-Metropole Aarhus und die Dreiecks-Region rund um Fredericia.
Im ländlichen Dänemark allerdings wird die Einwohnerzahl weiter sinken. 26 der 98 dänischen Kommunen müssen der Fortschreibung der bisherigen Entwicklung zufolge mit weniger Einwohnern in den kommenden Jahren und Jahrzehnten rechnen. Dazu gehören alle vier Kommunen in Nordschleswig.
Überrascht ist Anne-Mette Hjalager davon nicht. Die Professorin am Zentrum für Tourismus, Innovation und Kultur an der Süddänischen Uni meint, diese Entwicklung sei in ganz Europa zu Beobachten. Dänemarks Regierung versucht, sie dadurch aufzuhalten, dass staatliche Arbeitsplätze aus der Hauptstadt in die Provinz verlegt werden. Doch das helfe nur bedingt, weil kaum jemand mitziehe, sagt Hjalager. Und zugleich verschwänden in den kleineren Orten Arbeitsplätze, etwa durch die Bildung der "Superkrankenhäuser".
"Innerhalb des regionalen Systems geht durch die Superkrankenhäuser eine Menge Zentralisierung vonstatten. Und da gleicht die staatliche Auslagerung nur einen kleinen Teil von aus", so Hjalager.
Insgesamt steigt die Bevölkerungszahl in Dänemark jedoch. In zehn Jahren sollen bereits mehr als sechs Millionen Menschen in Dänemark leben, 2060 sollen es 6,5 Millionen Menschen sein, hat Danmarks Statistik berechnet.
Besonders der Anteil der Älteren nimmt zu. Auch die Einwanderer und ihre Nachfahren sorgen für eine Bevölkerungszunahme.
Jesper Bo Jensen vom Zentrum für Zukunftsforschung ist allerdings der Auffassung, dass es für die Provinz nicht so schlimm aussehe, wie die Prognose es zeigt. "Es wird nicht so kommen. Davon bin ich hundertprozentig überzeugt. Es geschehen gleichzeitig andere Dinge", sagt er. Unter anderem teure Wohnungspreise würden, meint er, vor allem Familien mit Kindern aus den größeren Städten aufs Land treiben.