Neues Tarifsystem
Bus- und Bahnfahren wird teurer
Bus- und Bahnfahren wird teurer
Bus- und Bahnfahren wird teurer
Durch die Umstellung des Tarifsystems werden die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zu 35 Prozent teurer. Besonders Reisekarten-Besitzer trifft es hart.
Die dänischen Staatsbahnen sowie die lokalen Verkehrsgesellschaften wollten das Tarifsystem einfacher und übersichtlicher machen, indem unter anderem die Preise der regionalen Unternehmen einander angeglichen werden.
Unter anderem für die Nordschleswiger bedeuten die Veränderungen zumeist einen tieferen Griff in das Portemonnaie. Besonders Besitzer der Reisekarte (Rejsekort) trifft das neue System, denn für sie steigen die Kosten für Fahrten zum Teil um bis zu 35 Prozent. Besonders davon betroffen sind Fahrkunden, die die Reisekarte nur selten benutzen.
So kostet beispielsweise eine Fahrt vom Zentralen Busbahnhof in Apenrade zum Sonderburger ZOB bisher 34 Kronen. Ab dem 18. März, dem Beginn der veränderten Tarife, werden es 46 Kronen.
Warum sind die Preise so sehr angestiegen?
„Wir haben das neue Tarifsystem in Zusammenarbeit mit den anderen Verkehrsunternehmen gemacht. Bisher gab es den einfachen Preis bei der Reisekarte nur bei uns, und deshalb haben wir uns den anderen Anbietern anpassen müssen, weil wir uns gemeinsam auf ein System geeinigt haben“, erklärt Lars Berg, Direktor vom Beförderungsunternehmen Sydtrafik.
Treten die neuen Tarife in Kraft, gibt es beispielsweise ab der vierten Reisekartennutzung zehn Prozent Rabatt. Das allerdings nur bei der „persönlichen“ Reisekarte. 40 Prozent Rabatt bekommen Nutzer bei den Verkehrsgesellschaften, wenn sie mindestens 34-mal die Reisekarte verwendet haben. Die Fahrt Apenrade–Sonderburg kostet dann zum Beispiel statt 62 Kronen noch 38,44 Kronen. Was allerdings immer noch teurer ist als die heute geltenden 34 Kronen. Ähnliches gilt für Reisen mit der Bahn.
Lars Berg erklärt die vielen neuen Rabatte, wiederum mit der Einigung von Sydtrafik mit den anderen Anbietern, die ein solches System schon vorher nutzten. Für Einzelfahrkarten ist die Verteuerung überschaubarer, doch trotzdem vorhanden. So kostet die Tour von Apenrade (ZOB) heute noch 60 Kronen, ab dem 18. März sind es 62 Kronen.
Damit wird der öffentliche Personennahverkehr auch im Landesteil teurer. So berichtet die Tageszeitung Jyllands-Posten kürzlich von Kosten für Bus und Bahn, die seit 2001 um durchschnittlich 70 bzw. 55 Prozent gestiegen sind. Deshalb ist es für viele inzwischen billiger, ein Auto anzuschaffen, heißt es dort. Besonders junge Menschen nutzen das private Transportmittel, um zum Beispiel zur Schule oder Universität zu kommen.
Den sozialdemokratischen Transportsprecher, Rasmus Prehn, verwundert diese Entwicklung nicht. Er bedauert, dass die Preise für die öffentlichen Transportmittel – entgegen der politischen Versprechen – weiterhin steigen, während das Autofahren billiger wird. „Selbst meine Partei hat 2011 versprochen, die Preise für den öffentlichen Nahverkehr zu senken. Das ist nicht passiert. Jetzt will ich keine neuen Versprechen machen. Ich hoffe jedoch, dass die Kosten für den öffentlichen Transport in den kommenden zehn Jahren auf demselben Niveau wie heute gehalten werden und durch Verbesserungen in der Versorgung mit dem öffentlichen Verkehr einige der verloren gegangen Kunden zurückzubekommen“, erklärte er gegenüber Jyllands-Posten.