Umweltschutz

Ausschuss an Minister: Keine Muschelfischerei in der Förde

Ausschuss an Minister: Keine Muschelfischerei in der Förde

Ausschuss an Minister: Keine Muschelfischerei in der Förde

Apenrade/Aabenraa
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Die Apenrader Förde vom Ufer am Apenrader Ruderverein aus gesehen Foto: Jan Peters

Das Gewässer muss geschützt werden, damit dort weiterhin Leben möglich ist. Damit schließt sich der Apenrader Ausschuss einer deutsch-dänischen Initiative an.

„Der Sauerstoffschwund hat die Flora und Fauna der Apenrader Förde hart getroffen“, stellte Arne Leyh (Dänische Volkspartei), Vorsitzender des Technik- und Umweltausschusses nach dessen jüngsten Sitzung fest. Deshalb hat sich der Ausschuss gesammelt hinter ein Schreiben gestellt, das Leyh an den Sozialdemokraten Mogens Jensen, seines Zeichens derzeit Minister für Ernährung und Fischerei, schicken möchte.

In dem Brief beschreibt Leyh die Situation des Ökosystems„Apenrader Förde, das aus dem Gleichgewicht geraten ist, weil die Muschelfischer Geräte benutzen, die den Meeresboden und damit die dort lebenden Tier- und Pflanzenarten auf Jahre zerstören. „Damit wird die ohnehin schwierige Sauerstoffsituation weiter verschlimmert“.

Ökosystem wird geschädigt

Mit dem Wegfang der Muscheln würde ein weiterer Teil des Ökosystems verschwinden, denn „die Muschelbänke sind Lebensgrundlage für dort lebende Fische und Vögel, und die Muscheln sorgen außerdem für sauberes Wasser, denn sie sind ein biologischer Filter“, schreibt er dort weiter und stellt fest, dass „die Fischerei nicht nachhaltig und mit den Zielen, die in und an der Förde verfolgt werden, vereinbar ist“.

Ein großer Muschelbestand sei notwendig, um den Sauerstoffmangel, der im Sommer durch die Wärme verursacht wird, auszugleichen und so den Bestand der Flora und Fauna zu sichern, folgert er und bittet den Minister darum „die Muschelfischerei in der Apenrader Förde mit Geräten, die den Meeresboden zerstören, zu stoppen.“

In Deutschland schon verboten

In der Flensburger Förde ist die Muschelfischerei auf deutscher Seite übrigens Verboten, und die Kommune Apenrade wendet sich zusammen mit der Sonderburger Kommune in einem weiteren Brief an Minister Jensen, um auch dort ein Stopp zu erringen.

„Wenn wir das schaffen, helfen wir der Förde effektiv dabei, ,gesund‘ zu werden und auf lange Sicht auch zu bleiben“, sagte Arne Leyh.

Verarmung der Vielfalt

Werden die Muscheln weggefangen, wird das Wasser dreckiger und als Folge schwindet der Sauerstoff. Die Muschelfischer nutzen außerdem Gerätschaften, die über den Meeresboden schleifen und so vor allem der Fauna, die den Tieren dort einen Lebensraum bietet, zerstört. Vier Jahre dauert es, sagen Biologen, bis der Meeresgrund sich von dem Eingriff erholt.

Im vergangenen Jahr gab es einen erheblichen Sauerstoffmangel in der Apenrader Förde. Den schlimmsten seit 25 Jahren. Vor allem die im Wasser lebenden Tiere und Fische erstickten, weil sie nicht flüchten konnten. Als Folge fehlte anderen Tieren die Nahrungsgrundlage und sie verschwanden aus dem Fördegebiet, um sich anderswo niederzulassen.

 

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