Lokalpolitik
Tiny Houses auf den Campingplätzen: Konzept gescheitert?
Tiny Houses auf den Campingplätzen: Konzept gescheitert?
Tiny Houses auf den Campingplätzen: Konzept gescheitert?
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2022 hat ein deutsches Unternehmen zwei Campingplätze in der Kommune Apenrade gepachtet und versprochen, mit ihrem „Tiny-House-Konzept“ mehr Gäste an die Förde zu locken. Dauercamperinnen und -campern wurde dagegen gekündigt. Bisher ist auf den Plätzen jedoch kaum etwas geschehen, und nur wenige neue Campende fanden ihren Weg auf einen der Plätze. Die Kommune zeigt sich – noch – geduldig.
Es klang nach einem guten Plan: Der im schleswig-holsteinischen Sörup ansässige Hersteller sogenannter Tiny Houses wollte auf den beiden Campingplätzen in Loddenhoi (Loddenhøj) und Scherriff (Skarrev) mehrere der kleinen, zu gemütlichen Kleinsthäusern umgebauten Bauwagen platzieren und vermieten.
Hinzu kommen sollten Camperinnen und Camper mit Wohnmobilen oder Wohnwagen, die dort bis zu vier Wochen Urlaub machen können. Den Dauercamperinnen und -campern wurde gekündigt. Sie passten nicht ins Konzept, erklärte der Pächter bei der Übernahme der Plätze im Jahr 2022.
Betuchtere Gäste nach Apenrade locken
Es sollten mit dem Konzept außerdem mehr zahlungskräftige Gäste in die Innenstadt Apenrades kommen – so die Idee der Stadträte.
Mit dem Konzept hatte „Seaside Camping“ bei der Ausschreibung überzeugt. Das war im Jahr 2022.
Ein Blick auf die beiden Campingplätze zeigt jedoch noch immer nahezu gähnenden Leere. Das Unternehmen – es heißt inzwischen „Tiny Hygge“ – entschuldigte sich mit fehlender Abwasserentsorgung, die gelegt werden müsste. Auch das ist bisher nicht geschehen.
Vereinbarung nach schlechter Saison
Im vergangenen Jahr gab es Aufschub von der Kommune, die sich in Geduld übt.
Bei einem Treffen zwischen Pächter und Kommune Ende 2023 wurde vereinbart, dass auf dem Platz bei Loddenhoi zehn Tiny Houses und in Scherriff elf solcher umgebauter Bauanhänger stehen sollen.
Dafür sollten Abwasserrohre im Februar dieses Jahres gelegt werden, versprach Pächter „Seaside Camping“ damals.
Je nach Bedarf soll die Menge der Tiny-House-Angebote der Nachfrage angepasst werden.
Kommune hat Erwartungen
„Wir erwarten, dass der Plan eingehalten und das Konzept endlich umgesetzt wird – auch wegen der Dauercampenden, denen ihr Platz gekündigt wurde“, sagte Erik Uldall Hansen (Soz.), Vorsitzender des kommunalen Ausschusses für nachhaltige Entwicklung (Udvalg for bærdygtig udvikling) auf Anfrage des „Nordschleswigers“.
Vertrauen ist noch da
Er berichtet, dass von politischer Seite immer noch Vertrauen zu „Tiny Hygge“ und darauf bestehe, dass der Pächter seinen Verpflichtungen nachkomme. „Jedoch ist die Kommunalverwaltung dafür zuständig, den Pächter auf die Einhaltung der Absprache hinzuweisen und diese auch zu überwachen. „Lass uns sehen, ob es nicht glückt, das Konzept umzusetzen“, antwortet Erik Uldall Hansen vertrauensvoll.
Von der Muttergesellschaft „Tiny Hygge“ heißt es, dass man sich auf die Saison 2024 freue und erwarte, den ersten Teil der Vereinbarung erfüllen zu können, sagte Unternehmensdirektor Ulrik Ortiz Rasmussen gegenüber „JydskeVestkysten“. Auf die Frage des „Nordschleswigers“, warum die Arbeiten auf den Campingplätzen bisher nicht, wie angekündigt, abgeschlossen worden sind, gab es bisher keine Antwort von „Tiny Hygge“.