Etwa 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Apenrade sind Mitglied in der Volkskirche. Sie waren aufgerufen, einen neuen Kirchengemeinderat zu wählen. Etwa 300 Menschen waren am Dienstagabend in der Sønderjyllandshalle erschienen und hatten sich für die Wahl registrieren lassen.

19 Frauen und Männer hatten sich bereit erklärt, für die Posten zu kandidieren. Eine Minute hatte jede und jeder von ihnen Zeit, sich vorzustellen und individuelle Themenschwerpunkte vorzustellen.

Unter den Bewerberinnen und Bewerbern befanden sich vier Mitglieder des deutschen Gemeindeteils in Apenrade: Lisa Tröster, Amira Merve Wenzel, Dieter Klein und Bernd Lorenzen. Tröster, Klein und Lorenzen waren in der vergangenen Legislaturperiode Mitglieder im Gemeinderat. Mit 21 Jahren war Amira Merve Wenzel mit Abstand die Jüngste im Kandidatinnen- und Kandidatenfeld.

Überzeugende Argumente

Für sie sei wichtig, „Gemeindeveranstaltungen für junge Menschen attraktiv zu machen“, wie sie sagte. Sie könne aus ihrer Sicht dazu beitragen, ist sie sicher.

Das Argument schien zu überzeugen. Die angehende Pädagogin lag nach der Auszählung im Mittelfeld und wurde mit 92 Stimmen in den Gemeinderat gewählt. „Ich habe lange überlegt, ob ich kandidieren soll und habe mich erst in letzter Sekunde dazu entschieden“, erzählt die junge Frau. 

Umso glücklicher war sie, als das Ergebnis verkündet wurde. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, gab sie zu. „Aber ich freue mich sehr. Es haben mir schon viele gratuliert“, berichtet sie wenigen Minuten, nachdem das Ergebnis verkündet worden war.

Auch Bernd Lorenzen zeigte sich froh über das Wahlergebnis: Mit 98 Stimmen ist er ebenfalls gewählt worden und kann für die kommenden vier Jahre wieder im Gremium arbeiten. „Darauf freue ich mich sehr“, so der 49-Jährige. 

In der vergangenen Ratsperiode waren vier Mitglieder aus dem deutschen Gemeindeteil im Rat vertreten. Tröster, Klein und Lorenzen waren gewählt, Annette Lorenzen kam als Vertreterin nach einem Jahr hinzu.

In diesem Jahr schafften es Amira Merve Wenzel und Bernd Lorenzen in das Gremium.

Auch wenn nur noch zwei statt vier Mitglieder des Rates aus dem deutschen Gemeindeteil kommen, ist Pastorin Anke Krauskopf zufrieden mit dem Ausgang der Wahl: „Es ist gut, dass wir wieder vertreten sind“, findet sie.

Ein großer Teil der Kandidatinnen und Kandidaten erklärte, über die eigenen Gemeinden hinaus gemeinsam für die Apenrader Kirchengemeinde arbeiten zu wollen. Das betonten auch die Mitglieder aus dem deutschen Gemeindeteil, die sich zur Wahl stellten.

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Der Wahl des Kirchengemeinderates folgte die Wahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter. Neun Kandidatinnen und Kandidaten gab es, zwischen denen sich die Anwesenden entscheiden konnten. Unter ihnen aus der deutschen Gemeinde Lisa Tröster und Dieter Klein, die beim ersten Wahlgang nicht ins Gremium gewählt wurden.

Der neue Kirchengemeinderat im Überblick (deutsche Gemeindemitglieder sind gefettet):

• Kirsten Christensen (115 Stimmen)
• Inger Bach (111)
• Inga Hedegaard (109)
• Carsten Porskrog Rasmussen (102)
• Thomas Linde Nygaard (102)
• Bernd Lorenzen (98)
• Lotte Simonsen (97)
• Amira Merve Wenzel (92)
• Karen Kragh Petersen (88)
• Inger Marie Frederiksen (82)
• Rikke Haugaard Bønnelykke (82)
• Jürgen Erler-Rohde (82)
• Birgitte Boelt (78)
• Lene Kindberg (75)
• Henrik Dueholm Hansen (68)

Stellvertreterinnen und Vertreter:

• Annette Lorenzen (87 Stimmen)
• Birgitte Iversen (75)
• Henrik Hardi Harregaard (75)
• Vivian Andresen (69)
• Hanne Magnussen (68)
• Jørgen Jessen (48)
• Lisa Tröster (47)
• Dieter Klein (33)

Der neue Kirchengemeinderat wird sich bei einer kommenden Sitzung konstituieren. Es muss eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender sowie eine neue Stellvertreterin oder ein neuer Stellvertreter gefunden werden, denn der bisherige Vorsitzende, Peter Roust, und sein Stellvertreter, Lars Rasmussen, haben nicht erneut kandidiert.