Seit Freitagnachmittag ist die Hotdogbude von Bente Hartmeyer in Süderhaff geschlossen. Kein Schild oder Zettel geben Aufschlüsse über die Hintergründe. „Sie ist doch hoffentlich nicht krank?“, lautet die besorgte Frage eines Passanten, der sich auf seiner Fahrradtour entlang der Flensburger Förde mit einem Hotdog belohnen wollte.

Inzwischen hat sich in dem kleinen Ort herumgesprochen, dass ein Konkursverwalter am Freitagnachmittag zu bester Hotdog- und Eiszeit den Imbisswagen verriegelt hat.

Aus der „Statstidende“, der Online-Zeitung des dänischen Justizministeriums für offizielle Bekanntmachungen, geht hervor, dass ein Insolvenzverfahren gegen die Pächterin Bente Hartmeyer eingeleitet wurde.

Als Konkursmassenverwalter ist Stefan Michael Østerby-Jørgensen von der Kanzlei „Advodan“ in Tondern (Tønder) eingesetzt. Die Maßnahmen vor Ort hat er jedoch einem jungen Kollegen übertragen, mit dem der „Nordschleswiger“ gesprochen hat. 

„Wir verschaffen uns momentan einen genauen Überblick über die Vermögensverhältnisse. Wir sind aber um eine schnelle Lösung bemüht, wohlwissend, dass jetzt die eigentliche Hauptsaison anfängt“, sagt Rechtsanwalt Jacob Thue Poulsen auf Anfrage. 

Bente Hartmeyer ist die Schwester der legendären Süderhaffer Imbisskönigin Annie Bøgild, die jahrzehntelang „Annies Kiosk“ gegenüber dem früheren Fähranleger zu den Ochseninseln betrieb. Bente Hartmeyer war 36 Jahre quasi die rechte Hand ihrer Schwester. Nach deren Tod langte sie noch einige Zeit unter dem neuen Inhaber Würstchen und Eis über den Tresen.

Sie wechselte dann zum Imbissbetrieb „Als Pølser & Isbar“ in Höruphaff (Høruphav), bis sie wenige Monate später, das Angebot bekam, den Imbisswagen der beiden Freunde Søren Jessen und Simon Kolmos am Fjordvejen in Süderhaff, übernehmen zu können. Am 10. September 2021 konnte Bente Hartmeyer ihren langgehegten Traum eines eigenen Imbissstands erfüllen. Sie änderte damals den Namen der Pommesbude von „Fjordens Perle“ in „Bente’s Pølser & Isbar“.