Lebensplanung

Auch in Nordschleswig: Mehr Familien ziehen „aufs Land“

Auch in Nordschleswig: Mehr Familien ziehen „aufs Land“

Auch in Nordschleswig: Mehr Familien ziehen „aufs Land“

Hadersleben/Haderslev
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Die Kommune Hadersleben profitiert bei der Trendwende in der Lebensplanung junger Familien mit Kindern (Symbolfoto). Foto: Ute Levisen

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Der Trend ist unverkennbar: Seit ein paar Jahren ziehen Familien mit kleinen Kindern zunehmend aus den Großstädten in dünner besiedelte Regionen. Davon profitieren Kommunen wie Sonderburg, Hadersleben und Apenrade. Nur Tondern geht leer aus.

In den vergangenen Jahren mit Corona hatten viele Menschen Zeit, ihre Lebensplanung zu überdenken. Die Kommune Hadersleben kann sich über einen Strom an Zuzüglern, auch aus Deutschland, freuen und lädt vor diesem Hintergrund am kommenden Montag zu einem ersten Begrüßungsevent ein.

 

Flucht aus der Großstadt

Familien mit Kindern kehren selbst größeren Provinzstädten wie Aarhus den Rücken und lassen sich in dünn besiedelten Regionen außerhalb der Großstädte nieder. Die landesweit agierende Immobilienkette „Home“ hat auf der Grundlage von Daten der dänischen Statistikbehörde „Danmarks Statistik“ für das vergangene Jahr einen bemerkenswerten Trend ausgemacht: Familien legen bei der Lebens- und Wohnungsplanung vor allem Wert auf zwei Dinge: gute Schulen und viel Frischluft zum Durchatmen.

Die beste Zuzügler-Bilanz bei Kindern im Alter von 0-17 Jahren weist in Nordschleswig die Kommune Sonderburg auf. Foto: Ute Levisen

Spitzenreiter Sonderburg

Von der Trendwende profitieren in Nordschleswig die Kommunen Sonderburg (Sønderborg), Apenrade (Aabenraa) und Hadersleben. Die Domstadt konnte im vergangenen Jahr einen Zuwachs an Zuzüglerkindern im Alter von 0 bis 17 Jahren von 5 Prozent verzeichnen. In Apenrade waren es 7 Prozent und in Sonderburg 9. Lediglich die Kommune Tondern erlebt mit Blick auf den Zuzug von Kindern einen regelrechten Aderlass: ein Minus von neun Prozent.

Dabei ist dies – verglichen mit Aarhus – Peanuts. 3.060 Kinder der Altersklasse zogen im Vorjahr zwar nach Aarhus. Im Gegenzug haben 1.580 Kinder die Kommune verlassen.

Auch Haderslebens Nachbarstadt Christiansfeld als Teil der Kommune Kolding profitiert von dem Trend: Dort liegt der Zuwandererüberschuss bei 12 Prozent. Foto: Ute Levisen

75 Kommunen des Landes hatten im vergangenen Jahr einen Zuwanderungsüberschuss, 23 ein entsprechendes Defizit bei Kindern im Alter von 0-17 Jahren, zeigt die Analyse von Home.

Kopenhagen im Minus

Bemerkenswert ist, dass Kopenhagen fast dreimal so viele Kinder „verloren“ hat wie die Hauptstadt an Neuankömmlingen aufnahm.

In Frederiksberg und Aarhus sind etwa doppelt so viele Kinder aus der Kommune weggezogen wie zugezogen sind.

Seit ein paar Jahren bereits beobachten Branchenkenner- und kennerinnen, dass Familien mit Kindern vorzugsweise dorthin ziehen, wo sie mehr Platz und Haus fürs Geld bekommen. Zudem, so stellt Home-Analyst Michael Dalsager fest, hätten mehr Menschen nach der Corona-Pandemie das Bedürfnis nach mehr Luft und Natur sowie einem eigenen Garten.

Auch Kopenhagen musste mit Blick auf die Zuwanderungsbilanz im Vorjahr „Federn lassen“: Seit dem vierten Quartal 2020 ist die Zahl der Zuzügler-Kinder in Kopenhagen zurückgegangen – um etwas mehr als 700 oder 0,7 Prozent im Vergleich zu den neuesten Zahlen aus dem zweiten Quartal 2022.

Bemerkenswert ist, dass Kopenhagen fast dreimal so viele Kinder „verloren“ hat wie die Hauptstadt an Neuankömmlingen aufnahm. Foto: Ute Levisen
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