Handball

Odense für SønderjyskE-Handballerinnen eine Nummer zu groß

Odense für SønderjyskE-Handballerinnen eine Nummer zu groß

Odense für SønderjyskE-Handballerinnen eine Nummer zu groß

Apenrade/Aabenraa
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Melissa Petrén (Archivfoto) war mit neun Toren erfolgreichste Werferin ihres Teams. Foto: Karin Riggelsen

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Ein Drei-Tore-Rückstand ihres Teams gegen die aktuellen Tabellenführerinnen zur Pause ließ bei den hellblauen Fans in der Apenrader Arena auf eine Sensation in den zweiten 30 Minuten hoffen. Die Ernüchterung trat jedoch schnell ein: Odense reichten wenige Minuten, um den Vorsprung auf acht Tore auszubauen. Letztendlich zogen die Gastgeberinnen mit elf Toren in der zweiten Hälfte den Kürzeren.

Mit 23:34 (12:15) haben die Handballerinnen von SønderjyskE am Mittwochabend die Partie gegen die Gäste aus Odense in eigener Halle verloren. Das Ergebnis an sich ist kein Beinbruch und war auch in dieser Höhe zu erwarten, schließlich zählt Odense HK neben Team Esbjerg zu den absoluten Topfavoriten auf den Titel und ist bislang als einzige Mannschaft noch verlustpunktfrei.

Schon vor dem Spiel hatte SønderjyskEs Cheftrainer Peter Nielsen die Hoffnungen der Fans auf eine Sensation auf ein Minimum gedämpft. Seine Mannschaft müsse 15 bis 20 Prozent über ihrem Niveau spielen, während Odense völlig neben der Spur stehen müsse, wenn ein Heimsieg für die Hellblauen herausspringen sollte, schließlich gehöre Odense HK zu den Topteams der Welt, wurde er im Programmheft zitiert. 

Aufkeimende Hoffnung

Nichtsdestotrotz hing ein Hauch von Sensation in der Luft, als die Gastgeberinnen in Hellblau es nach ziemlich nervösem Start schafften, einen 1:6-Rückstand nach zehn Minuten binnen der nächsten sechs Minuten nahezu wettzumachen. Den Grundstein für die Aufholjagd legte vor allem Torhüterin Stine Broløs mit mehreren Paraden. Beim Stand von 6:7 sah sich Gäste-Trainer Ole Gustav Gjekstad zu einer Auszeit gezwungen. 

Was er genau seinen Spielerinnen gesagt hat, bleibt sein Geheimnis, aber das Ergebnis seiner Worte konnte das Publikum in der Sydbank Arena mit eigenen Augen sehen. Das Team aus Odense hatte schnell wieder einen Vier-Tore-Vorsprung herausgeholt. Als SønderjyskEs Rückraumspielerin Melissa Petrén wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff ihre Mannschaft 12:15 heranbrachte, witterte das Publikum schon eine mögliche Sensation.

Zurück auf dem Boden der Tatsachen

Doch diesem aufkeimenden Hoffnungsschimmer bereitete das Team aus Odense nach der Pause ein jähes Ende. Aus dem 12:15 zur Pause machten die Gäste erschreckend schnell ein 12:20. SønderjyskEs Schützinnen scheiterten immer wieder an Odenses tüchtigen Torhüterinnen (Yara Ten Holte und Althea Reinhardt) – immerhin Nationaltorhüterinnen der Niederlande und Dänemarks – oder auch am eigenen Unvermögen. 

Vor allem die große Anzahl technischer Fehler seiner Spielerinnen muss SønderjyskEs Cheftrainer Peter Nielsen Sorgen bereiten. Die Statistik wies zwar nur (!) 14 dieser Fehler aus, doch eigentlich müssten mehrere verworfene Bälle auch in dieser Statistik mitgezählt werden. Mannschaften wie Odense nutzen solche Fehler und Unzulänglichkeiten auch an schlechteren Tagen gnadenlos aus. Zwölf Kontertore von Odense sprechen da tatsächlich Bände. Zum Vergleich: Die Gastgeberinnen konnten nur zwei Tempogegenzüge erfolgreich abschließen.

Ungefährdeter Gästesieg

Als die Partie schon längst entschieden war – inzwischen hatte das Team aus Odense auf neun Tore ausgebaut – nahmen die Gäste deutlich einen Gang raus. So konnte SønderjyskE gut zwölf Minuten vor dem Spielende den Rückstand zwischenzeitlich auf sieben Tore verkürzen. Gästetrainer Gjekstad nahm wieder eine Auszeit, die auch erneut den von ihm gewünschten Effekt hatte. Seine Spielerinnen rissen die Partie wieder an sich und brachten routiniert den letztlich ungefährdeten Sieg unter Dach und Fach.

Die Tore für SønderjyskE erzielten: Melissa Petrén (9), Olivia Simonsen (5), Sarah Paulsen (4), Lea Hansen (2), sowie Nicoline Olsen, June Bøttger und Sara Ibranovic (je 1).

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