Kommentar

„Newcomer-Bandabend: Großer Erfolg und wichtige Jugendarbeit“

Newcomer-Bandabend: Großer Erfolg und wichtige Jugendarbeit

Newcomer-Bandabend: Großer Erfolg und wichtige Jugendarbeit

Apenrade/Aabenraa
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„Sihav“ sind absolute Newcomer. Foto: BDN

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Projektmitarbeiterin Hannah Dobiaschowski war beim Newcomer-Bandabend am vergangenen Mittwoch in der Black-Box in Apenrade dabei und freut sich, dass dieses Event gleich auf mehreren Ebenen ein voller Erfolg war.

Fünf Bands, anderthalb Bier und fast drei Stunden Live-Unterhaltung – das war für mich der Mittwochabend in der Black-Box in Apenrade. Und gleichzeitig noch so viel mehr!

Die Bands

Die Bands hießen „Paula&Mikey“, „Illusionary“, „Sihav“, „Hora“ und „Oldemors Rotting Body“, wobei einige mehr Newcomer waren als andere. Alle sind aber aus dem deutsch-dänischen Grenzland. Absolute Newcomer sind allerdings „Sihav“, die aus dem BDN-Projekt „Bau dir deine Band“ entstanden sind, gefördert vom auswärtigen Amt. 

Es gibt sie erst seit einem halben Jahr, und was die drei jungen Frauen und zwei jungen Männer da auf die Beine gestellt haben, ist beeindruckend. Sie schreiben ihre Songs selbst, haben eine tolle Energie auf der Bühne und haben bei ihrem allerersten Konzert mit einem längeren Set absolut überzeugt. 

Paula und Mikey Foto: BDN

Die Initiative

Apropos BDN. Für die Band „Sihav“ und die Veranstaltung in der Black-Box steht vor allem eine Person, nämlich Kulturkonsulent Uffe Iwesen. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass der Bandabend aus einer Kooperation von BDN, Campusråd, Sønderjyllandshallen und Aabenraa live entstanden ist. Uffe ist für die Minderheit aber derjenige, der sich an große Projekte traut, neues ausprobiert und dabei hauptsächlich die Jugend voll im Blick hat. Er schafft es immer wieder, junge Leute zusammenzubringen und sie dort abzuholen, wo sie sind. 

Das Publikum

Im übertragenen Sinne abholen, aber auch im wahrsten Sinne des Wortes. Denn am Mittwoch kam ein Bus mit Jugendlichen aus der Deutschen Nachschule Tingleff (DNT), die mitgefeiert haben. 130 Personen waren insgesamt da, vor allem Jugendliche, aber auch so mittelalte, wie ich. Und natürlich stolze Eltern und Großeltern. Die Stimmung steigerte sich vom anfänglich wohlwollenden Applaus bis zu ausgelassenem Tanzen am späteren Abend.

Hora Foto: BDN

Mein Eindruck

Für mich war der Abend perfekt. Gute Live-Musik, weggehen mit Freunden und das schon um 19 Uhr. Schließlich sind wir ja keine 17 mehr und müssen am nächsten Tag arbeiten. Da kann man sich trotzdem ein Bier gönnen, sich dann noch eins teilen und bekommt trotzdem fast genug Schlaf. 

Irgendwie habe ich mich auch an meine Jugend zurückerinnert, als das Weggehen noch neu war und wir genauso aussahen wie die sogenannte Jugend von heute: Schlaghosen und Nick-Carter-Frisur. 

Illusionary Foto: BDN

Mehr!

Ich sage: mehr davon! Ich will wieder an einem Mittwochabend Live-Musik hören und rechtzeitig ins Bett kommen. Aber vor allem die Jugendlichen kommen auf ihre Kosten. In Apenrade fehlt es an Angeboten für junge Menschen, und dieser Bandabend füllt eine riesige Lücke. Hier können die Jugendlichen das Nachtleben ausprobieren, und nicht zuletzt ist es für die Bands eine tolle Plattform, Bühnenerfahrung zu sammeln und ihre Songs vorzustellen. 

Das Publikum war an diesem Abend vorwiegend deutsch, so wie auch die meisten Bands. Ich würde mir wünschen, dass dieses Event in Zukunft alle jungen (und mittelalten und älteren) Menschen aus der Gegend anspricht und auch mehr dänische Newcomer-Bands auf der Bühne stehen. Und dass somit ein tolles Abend-Angebot für junge Menschen in Apenrade gesichert ist. Die Minderheit hat die Chance, großartige Jugendarbeit für alle zu leisten. Ein Grundstein hierfür ist gelegt. 

P.S.:

Nicht nur der Bandname von „Oldemors Rotting Body“ ist verrückt, die Band ist es auch – genauer gesagt der Frontman. Und zwar im besten Sinne. Ich konnte zwar weder herausfinden, wie der junge Mann heißt, noch wie alt er eigentlich ist. Aber er hat für sein junges Alter eine tief beeindruckende Bühnenpräsenz, Punk im Blut und die Crazyness, die man braucht, um nie wieder etwas anderes zu machen, als Musik. Ich bin Fan!

Oldemors Rotting Body Foto: BDN
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