Kultur
Straßentheaterfestival – Komik trifft Kleinkunst
Straßentheaterfestival – Komik trifft Kleinkunst
Straßentheaterfestival – Komik trifft Kleinkunst
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Das Apenrader Straßentheater Festival ist wieder in der Stadt. Die Künstlerinnen und Künstler sorgen in der Woche vom 13. bis zum 20. August täglich für ein Highlight im Stadtzentrum von Apenrade. Am Mittwoch gab ein Zwillingsclownpaar aus Südamerika sein Können zum Besten.
An diesem Montag Mitte August strahlt die Sonne von einem hellblauen, nahezu wolkenlosen Himmel herab. Ganz so, als wolle sie den beiden Künstlern, die an diesem späten Nachmittag ihren Auftritt beim Apenrader Straßentheater Festival haben, ein heimeliges Gefühl geben.
„Same same but different“
Die zwei Künstler – das ist ein Geschwister-, nein sogar Zwillingspaar aus Argentinien. „Same Same but different“ nennt sich das Duo, bei dem sich der eine nicht im Geringsten vom anderen unterscheiden lässt.
Moderne Clowns
Als einige Minuten vor dem Beginn der Vorstellung schwungvolle Musik erklingt, sitzen bereits einige Kinder vor der Bühne, den Blick erwartungsvoll nach vorn gerichtet. Manche sitzen allein oder in kleinen Grüppchen, andere auf dem Schoß ihrer Eltern. Dahinter stehen Erwachsene aller Altersklassen. Ganz offensichtlich fühlen sich viele von diesem Darbietungsangebot angelockt.
Die beiden Künstler, die sich wohl getrost als moderne Clowns bezeichnen lassen – die Socken sind geringelt und die für Clowns obligatorische Melone auf dem Kopf fehlt auch nicht –, geben eine gute halbe Stunde lang ein Potpourri aus Kunststücken zum Besten.
Publikum als Teil der Show
Ihre Darbietungsform lässt sich wohl am besten mit den Worten „Komik trifft Kleinkunst“ beschreiben. Kunststücke, wie Jonglieren, werden mit viel expressiver Mimik und Gestik begleitet – immer mit dem Fokus darauf, die Zuschauenden zum Einheizen und Mitfiebern zu bewegen.
Einmal wird für eine Nummer ein Kind, ein weiteres Mal ein Erwachsener aus dem Publikum auf die Bühne geholt – das begeistert die Zuschauenden. Insbesondere die erste Intention des Kindes, sobald es auf die Bühne ist, nach der Hand des einen Zwillings zu greifen, um diese zu halten, sorgt für Laute der Rührung im Publikum.
Auch der klassische Po-Tritt des Partners beim spielerischen Nichtgelingen eines Tricks findet wiederkehrend statt.
Das Publikum lacht, wenn ein Kunststück auch zum dritten Mal nicht gelingen will und applaudiert begeistert, als es beim vierten Mal dann doch klappt.
Besondere Momente
Anhand ihrer Mimik sind die Erwachsenen während der Vorstellung nicht von den Kindern zu unterscheiden – der gebannte, erwartungsvolle Blick, immer mit der Ahnung eines Lächelns auf den Lippen. Ein schönes Bild ergibt sich, das absolut alle Erwachsenen enttarnt, die noch immer im guten Kontakt zu ihrem inneren Kind stehen.
Für die beiden Brüder sei dieser Auftritt ein ganz besonderer, offenbaren die beiden zum Ende ihres Auftritts. Ihre Eltern seien das erste Mal bei eine ihrer Vorstellungen dabei. Und ehe man sich versieht, sind die beiden auf die Bühne geklettert und winken, neben ihren Söhnen stehend, ins Publikum. Einen schöneren Abschluss für diese Darbietung hätte es kaum geben können.
Am Mittwoch geht das, in dessen Rahmen auch die argentinischen Zwillinge in Apenrade auftraten, mit dem englisch-schweizerischen Duo „Banjo Cirkus“ weiter.