Grenzüberschreitende Kultur
Wärmflasche und Barselstopf als Transformation in Ton
Wärmflasche und Barselstopf als Transformation in Ton
Wärmflasche und Barselstopf als Transformation in Ton
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Zwei Museen dies- und jenseits der Grenze haben sich auf ein ungewöhnliches künstlerisches Experiment eingelassen. Das Ergebnis ist ab sofort in der Ausstellung „Transformation in Ton“ in der Ehlers-Sammlung zu sehen.
Was kommt dabei heraus, wenn sechs Künstlerinnen aus Süd- und Nordschleswig ihrem künstlerischen Ausdruck und ihrer Fantasie freien Lauf lassen und Stille Post spielen?
Die beiden Museen Ehlers-Sammlung und Von Oberbergs Hus inmitten der Haderslebener Altstadt bilden bis Ende Juni die Kulisse für die „Flüsterspiel“-Werke dieser Künstlerinnen.
Am Dienstag eröffneten Museumsleiterin Nynne Sanderbo Martinusen und der Vorsitzende des Haderslebener Kulturausschusses die Ausstellung „Transformation in Ton“. Sie zeigt die Ergebnisse dieses Experiments, dessen Ausgangspunkt jeweils ein Museumsgegenstand aus „Christian Lassens Mindemuseum“ in Jardelund in Schleswig-Holstein sowie der Ehlers-Sammlung in Hadersleben ist.
Stille Post als Experiment
Museumsleiterin Nynne Sanderbo Martinusen hofft, dass dieser künstlerische Austausch im besten Stille-Post-Stil erst der Anfang einer langen grenzüberschreitenden Kultur-Freundschaft ist. Dank der finanziellen Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung konnte das grenzüberschreitende Projekt umgesetzt – und auf beiden Seiten zur Schau gestellt werden.
EU-Förderung macht’s möglich
„Sage und schreibe vier Kunstprojekte aus Hadersleben fördert die EU“, wie der Kulturausschussvorsitzende Kjeld Thrane (Konservative Volkspartei) im Rahmen der Vernissage am Dienstag in Von Oberbergs Hus verriet.
Auch er gab der Hoffnung Ausdruck, dass der kulturelle Austausch in der Region Sønderjylland-Schleswig nicht zuletzt dank des Wohlwollens der EU-Kulturförderung in den kommenden Jahren eine neue Dimension erfährt.
Ein Vergnügen
„Die Grenze hat sich verschoben und das Grenzland geschaffen, das wir heute kennen. Wir sind eine Kulturregion. Es war mir ein Vergnügen, unsere Nachbarn kennenzulernen, und ich hoffe, dass wir unsere Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Erfahrungen in den Bereichen Kultur, Kunst und Geschichte ausbauen werden“, sagte Nynne Sanderbo Martinusen.
Neue Sicht auf alte Bräuche
Transformation in Ton ist ein dänisch-deutsches Projekt, das anhand zweier Museumsgegenstände erforscht, wie Form und Funktion die Bräuche und Lebensweisen auf beiden Seiten der Grenze widerspiegeln. Ein Barselstopf aus der Ehlers-Sammlung sowie eine Wärmflasche aus „Christian Lassens Mindemuseum“ waren dabei die künstlerischen Ausgangspunkte dieses Experiments.
Die beiden Ausstellungsobjekte wurden an jeweils eine Künstlerin jenseits der Grenze geschickt, die diese wiederum in Form eines neuen Gegenstandes neu interpretierte.
Hernach setzten zwei weitere Künstlerinnen die Werke ihrer Künstlerkolleginnen nach eigenen Vorstellungen um – ohne den ursprünglichen Gegenstand zu kennen.
Auf diese Weise wurden die Eigenschaften und Merkmale des Originalobjekts in den Mittelpunkt gestellt und im Verlauf dieses „Flüsterspiels“ aus unterschiedlicher künstlerischer Sicht im gemeinsamen Grenzland unter die Lupe genommen.