Kooperation
Deutsche und dänische Bücherei unter einem Dach
Deutsche und dänische Bücherei unter einem Dach
Deutsche und dänische Bücherei unter einem Dach
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Jetzt ist es amtlich: In Zukunft sind die Deutsche Bücherei Hadersleben und die kommunale Bibliothek gemeinsam unter dem Dach des Kulturhauses Bispen zu finden. Es sei ein Umzug, dem der Verband Deutscher Büchereien mit Freude entgegensehe, betont dessen Direktorin. Sie hofft, dass das gute Beispiel aus Sonderburg in Hadersleben Schule macht.
Die Deutsche Bücherei Hadersleben und die kommunale Bibliothek im Bispen werden in Zukunft unter einem Dach arbeiten. Darauf verständigte sich der Ausschuss für Kultur und Freizeit auf seiner Sitzung am Donnerstagabend.
Ausschussvorsitzender: Großes Potenzial
Dessen Vorsitzender, Kjeld Thrane von den Konservativen, sieht in dem geplanten Umzug ein großes Potenzial – und er setzt auf Synergieeffekte: „Wir möchten das deutsche Kulturangebot für mehr Menschen sichtbar machen. Wer weiß, vielleicht kommen in Zukunft nicht nur 30, sondern 50 Gäste zu den Veranstaltungen der deutschen Bücherei."
Damit verweist Thrane auf kulturelle Angebote wie Matineen, Film- und Vortragsabende und viele andere Veranstaltungen, die in der Bücherei am Aastruper Weg stattfinden.
Bücherei künftig in der ersten Etage
Die deutsche Bücherei wird in den ersten Stock des Kulturhauses Bispen ziehen, dort, wo bislang „Makerspace“ seine Räumlichkeiten hat. „Für Veranstaltungen steht der Bücherei auch der Månen-Saal zur Verfügung“, sagt Kjeld Thrane.
Im Bispen wird die deutsche Bücherei mit offenen Armen empfangen: „Wir freuen uns darauf, die vielen Möglichkeiten unseres Gebäudes in dieser neuen Arbeitsgemeinschaft zu nutzen. Gemeinsam sind wir in der Lage, spannende Angebote zu erarbeiten", sagt Lotte Juul Leth-Sørensen, Leiterin des Kulturhauses Bispen, laut einer Pressemitteilung des Büchereiverbandes.
Gute Erfahrungen in Sonderburg
Claudia Knauer, Direktorin des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig, kann der geplanten Kooperation ebenfalls nur Positives abgewinnen: „Wir sehen dem Umzug mit Begeisterung und Zukunftsfreude entgegen“, kommentierte sie die Entscheidung des Kulturausschusses.
In Sonderburg (Sønderborg), wo die kommunale und Deutsche Bücherei Sonderburg seit Jahren unter einem Dach arbeiten, habe der Büchereiverband hervorragende Erfahrungen gemacht.
Vorstand: Mehr Gäste als früher
Peter Asmussen, Vorsitzender des Verbandes, ist voll des Lobes für das kulturelle Kraftzentrum, das in Sonderburg nach dem Einzug der deutschen Bücherei entstanden ist. Er vertraut darauf, dass die Kooperation auch in Hadersleben erfolgreich sein wird: „In Sonderburg haben wir heute wesentlich mehr Gäste als früher.“
Lobend erwähnt er ferner die Zusammenarbeit mit der Kommune Hadersleben: „Ich habe diesbezüglich nur die besten Erfahrungen gemacht. Vonseiten der Kommune ist man uns entgegenkommen, auch was die räumliche Unterbringung angeht. Der Umzug bedeutet, dass wir einem größeren Kreis mehr gemeinsame Veranstaltungen anbieten können – sowohl auf Deutsch als auch auf Dänisch.“
Alle an einem Strang
Die Vision eines dänisch-deutschen Kraftzentrums am Wittenbergplatz gibt es seit vielen Jahren: „Sie stammt noch aus meiner Zeit als Stadtratsabgeordneter in Hadersleben“, sagt Uwe Jessen, Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN). Auch er freut sich, dass sie nach so vielen Jahren und einigen Hürden ab 2024 in die Tat umgesetzt wird: „Möglich ist dies, weil alle – Mehr- und Minderheit – an einem Strang ziehen.“
Der auf vorläufig zehn Jahre befristete Mietvertrag für die 190 Quadratmeter große Fläche im Bispen soll Anfang 2024 in Kraft treten. Die Jahresmiete beläuft sich auf 58.000 Kronen, zuzüglich Mehrwertsteuer und Nebenkosten. Das letzte Wort in Bezug auf den Umzug hat das Kommunalparlament.
Verkauf an Investor vom Kløften Park
Nach Angaben von Peter Asmussen wird das Büchereigebäude am Aastruper Weg verkauft – und zwar an Investor Torben Arevad, der in der unmittelbaren Nachbarschaft der Bücherei die Wohnsiedlung Kløften Park gebaut hat. Durch den Verkauf, sagt Peter Asmussen, könnten im deutschen Büchereiwesen dringend notwendige Infrastrukturmaßnahmen, etwa bei der Fahrbücherei, umgesetzt werden.