Nordschleswig
Deutsche Minderheit stellte sich vor: Zugezogene waren begeistert
Deutsche Minderheit stellte sich vor: Zugezogene waren begeistert
Deutsche Minderheit stellte sich vor: Zugezogene begeistert
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45 Zuzüglerinnen und Zuzügler und ihre Familien beteiligten sich an der informativen Nordschleswig-Fahrt für Groß und Klein. Die Veranstaltung des BDN-Bezirks kam nicht nur hervorragend bei Familien aus Deutschland an, sondern auch bei einer aus Island.
„Das Programm am Sonnabend war einfach so toll – für Kinder sowie Erwachsene. Wir haben viel gelernt über die Geschichte im Grenzland und nicht zuletzt das Selbstverständnis der deutschen Minderheit“, erklärt Eva Haensel (39), die im Januar mit ihrem Mann Andreas (43) und den fünf Kindern von Island nach Rothenkrug (Rødekro) gezogen ist.
Für die Mutter war es eine interessante Erfahrung. „Jetzt weiß ich, was die deutsche Minderheit bewegt“, so die Finanzmanagerin, deren Mutter aus Mecklenburg-Vorpommern kommt.
Minderheit stellt sich vor
Die Familie Haensel beteiligte sich am Sonnabend bei einer vom BDN-Bezirk Sonderburg zurechtgelegten, unterhaltsamen und informativen Nordschleswig-Fahrt, die um 10 Uhr im Deutschen Museum Nordschleswig in Sonderburg mit einem Frühstück begann.
Nach einer Führung durch den historischen Hintergrund der Minderheit ging es weiter zum „Haus Nordschleswig“ in Apenrade (Aabenraa), wo der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, über die Struktur und Finanzierung der deutschen Minderheit informierte.
Schnitzeljagd auf dem Knivsberg
Weiter ging es zur Begegnungsstätte der Minderheit auf dem Knivsberg. Dort gab es für Groß und Klein eine Schnitzeljagd, es wurde gegrillt und dann ging es am Nachmittag im Bus wieder zurück nach Sonderburg.
Die BDN-Kunstkonsulentin Jana Surkus hatte an den verschiedenen Stationen verschiedene Aktivitäten für die Kinder dabei.
„Alles hat funktioniert“
Eva Haensel konnte im Nachhinein ihre Begeisterung nicht verbergen: „Das war sehr gut zurechtgelegt. Das darfst du den Veranstaltern auch gern ausrichten. Alles hat funktioniert, und die Idee war einfach gut. Es war für viele eine Bildungsmaßnahme – eine gute Gelegenheit, die Leute über die Geschichte des Landesteils zu informieren.“ Eva Haensel war vor einigen Wochen auch beim Knivsbergfest gewesen, „aber da war ich ja nicht auf der Gedenkstätte.“
Eva Haensel und ihr Mann Andreas Andreasen sind beide Finanzmanager der Kunstschule in Reykjavik und bei der dortigen Kommune. Andreas Andreasen hat Verwandte in Dänemark, und er wird in Kolding ein MBA-Studium beginnen, Eva Haensel schaut sich nun nach einem Job in Dänemark um. Die Kinder sprechen Englisch, Isländisch, Deutsch und bald auch Dänisch.
Die Kinder wurden in den deutschen Institutionen in Apenrade und Rothenkrug untergebracht. Der Umzug von Island war nicht zuletzt für die Jungen und Mädchen eine große Umstellung.
„Am Anfang ist es nicht so leicht, wenn man all seine Freunde hinterlassen muss. Aber jetzt haben sie sich schon ausgezeichnet eingelebt. Wir lassen immer alles langsam angehen“, so die Mutter. Die Oma aus Vorpommern und auch Freunde von Island trudeln nun öfter bei der Familie in Rothenkrug ein.
Die Veranstalter ebenfalls sehr zufrieden
Für die Vorsitzende des BDN-Bezirks Sonderburg, Ruth Nielsen, war die Veranstaltung am Sonnabend eine rundum gelungene Sache. „Die Leute waren einfach so zufrieden“, stellte sie am Montag glücklich fest. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich eifrig untereinander unterhalten, ob Jung oder Alt. „Und mit einer Gruppe um die 40 Personen sind wir sehr zufrieden“, so Ruth Nielsen. Es war die erste gemeinsame Fahrt für die Zuzüglerinnen und Zuzügler der Gegend. Eigentlich war ein solches Angebot die Idee der Kommunikationskonsulentin Sally Flindt-Hansen.
„Wir haben dann die erste Veranstaltung dieser Art arrangiert. Es war nicht viel Arbeit – es klappte alles. Nur der Bus kam eine halbe Stunde zu spät“, so die Bezirksvorsitzende. Für sie wäre ein solches Angebot von Apenrade aus perfekt. Dann würden Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Westküste nicht so viele Kilometer fahren müssen.