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„Zwischen Wahrheit und Fiktion: Die Gefahr von Halbwahrheiten“
Zwischen Wahrheit und Fiktion: Die Gefahr von Halbwahrheiten
Zwischen Wahrheit und Fiktion: Die Gefahr von Halbwahrheiten
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Fake News meint die gezielte Verbreitung von falschen Informationen. Am Beispiel der Behauptung, Russlanddeutsche würden besonders häufig die AfD wählen, macht Jan Diedrichsen deutlich, warum Fake News besonders für Minderheiten eine Gefahr darstellen.
Stellen Sie sich vor, eine Studie der Süddänischen Universität (SDU) belegt, dass Menschen, die den Nordschleswiger online lesen, 37,5 Prozent klüger sind als andere. Klingt gut, oder? Wahrscheinlich haben Sie beim Lesen nicht daran gezweifelt. Doch das Beispiel ist frei erfunden – und zeigt deutlich, worum es geht: Wie schnell wir Informationen glauben, die unser Weltbild bestätigen.
Herzlich willkommen in der Welt der Fake News.
Was sind Fake News, Fehlinformationen und Desinformationen?
Fake News sind bewusst hergestellte Falschmeldungen. Ihr Ziel ist es, Meinungen zu manipulieren und Konflikte zu schüren. Missinformation hingegen entsteht unabsichtlich – durch ungenaue Recherche oder Unwissenheit. Die gefährlichste Form ist jedoch die Desinformation: gezielte Manipulation, das Streuen von Halbwahrheiten, um zu täuschen. Diese schwer zu entlarvenden Halbwahrheiten basieren auf wahren Tatsachen, werden aber verfälscht dargestellt. Parteien wie das Bündnis Sarah Wagenknecht und die AfD haben diese perfide Masche perfektioniert.
Die Macht der Halbwahrheiten
Desinformation enthält oft einen wahren Kern. Ein treffendes Beispiel ist die Behauptung, dass die Mehrheit der Russlanddeutschen die AfD unterstützt. Diese Vereinfachung verzerrt die Realität erheblich. Zwar zeigen Umfragen, dass Russlanddeutsche in bestimmten Wahlkreisen, insbesondere in Gegenden mit einem hohen Anteil an (Spät-)Aussiedlern, überdurchschnittlich häufig die AfD wählen.
Bei der Bundestagswahl 2017 wählten rund 15 Prozent der Russlanddeutschen die AfD und damit etwas mehr als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Bei der Bundestagswahl 2021 wählten jedoch nur noch 6 Prozent der Russlanddeutschen die AfD, während 30 Prozent die SPD wählten. Die AfD-Wählerschaft stellt somit eine lautstarke, aber kleine Minderheit innerhalb dieser Gruppe dar.
Hinzu kommt der Einfluss russischer Medien, die in dieser Bevölkerungsgruppe häufig konsumiert werden und das Misstrauen gegenüber deutschen Medien schüren. Dieses Beispiel zeigt, wie leicht Halbwahrheiten zu falschen Vorurteilen führen können.
Gefahr für Minderheiten
Besonders gefährlich sind Fake News für Minderheiten. Falschmeldungen können zu Diskriminierung führen. Ein Beispiel dafür ist die oben genannte Behauptung, die Mehrheit der Russlanddeutschen wähle die AfD. Solche Behauptungen schüren Vorurteile, obwohl sie auf verzerrten Darstellungen beruhen. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle Russlanddeutschen die AfD unterstützen. Vielmehr gibt es eine Spaltung innerhalb dieser Gemeinschaft, die auch über einen Generationenkonflikt ausgetragen wird.
Medien kritisch hinterfragen
Medienkompetenz ist heute wichtiger denn je. Ich persönlich vertraue seriösen Zeitungen wie der TAZ, der FAZ, der New York Times und natürlich dem Nordschleswiger. Sie begleiten mich durch den Tag. Natürlich sind auch diese Quellen nicht unfehlbar, aber ihre Sorgfalt und Unabhängigkeit sind entscheidend.
Es ist wichtig, den Vorwurf der „Lügenpresse“ entschieden zurückzuweisen. Mutige Journalistinnen und Journalisten setzen sich für Wahrheit und Aufklärung ein – auch gegen den Widerstand antidemokratischer Kräfte, die nur ihre eigenen „Fakten“ gelten lassen wollen. Gerade in Zeiten globaler Krisen brauchen wir eine gut informierte Öffentlichkeit und einen Journalismus, der uns Zugang zu verlässlichen Informationen verschafft und Manipulationen aufdeckt.