Kulturkommentar
„Von Geschichte und Grammatik“
Von Geschichte und Grammatik
Von Geschichte und Grammatik
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Ein Kulturkommentar von Harro Hallmann, BDN-Kommunikationschef.
Henrik Skov Kristensen (HSK) hat 2019 – auch mit finanzieller Unterstützung des BDN - ein Buch (Gerningsmænd eller ofre) über den Umgang der Minderheit mit der Zeit des Nationalsozialismus herausgegeben.
Es ist ein gutes und wichtiges Buch, welches laut der Mitarbeiter des Museums in Fröslee/Faarhus auch die wissenschaftliche Grundlage für eine Themenausstellung „Kinder und Jugendliche im Krieg“ bietet. Dort wird auch Jürgen Trede, der als 18-Jähriger 1941 an der Ostfront fiel, vorgestellt.
Im begleitenden Text wird das Wort „dødekulten“ (Totenkult) verwendet für das, was ab 1962 im „Ehrenhain“ ablief. Ich habe mich vor längerem an das Museum gewandt und darum gebeten, dass diese verbale Übertreibung korrigiert wird. Die Mitarbeiter haben dabei auf das Buch von HSK verwiesen, in dem dies genau dokumentiert sein soll. Aber wo? Ich jedenfalls kann es nicht finden.
Schlimmer noch ist die abschließende Beschreibung, hier heißt es: „Derfor er der i flere omgange fjernet navne fra mindepladerne. Erfaringen medførte, at Ehrenhain (æreslund) i 2012 ændrede navn til Gedenkstätte (mindesmærke)…”.
Das ist faktual korrekt, aber der Gebrauch des passiven „ændrede“ verdeckt – gewollt oder nicht – dass die Minderheit – in diesem Fall der BDN Hauptvorstand – einstimmig und aktiv den Beschluss zur Umbenennung in „Gedenkstätte“ getroffen hat. Das ist ein großer Unterschied und genau die Geschichte, die HSK in seinem Buch erzählt.
Schade und unverständlich, dass ein Museum – ja, das dänische Nationalmuseum – auf diese Art an einer einseitigen Geschichtserzählung zum Schaden der deutschen Minderheit festhält.