Kulturkommentar

„Ein Hoch auf die Helmkultur“

Ein Hoch auf die Helmkultur

Ein Hoch auf die Helmkultur

Apenrade/Aabenraa
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Fahrradfahren ohne Helm ist für Charlotte Hülser nicht mehr denkbar. Nach einem Fahrradunfall entscheidet sie sich jeden Tag aufs Neue für den Kopfschutz und ist erstaunt über die Reaktionen ihrer Mitmenschen.

Seit einer Woche habe ich ein Fahrrad, und seit geraumer Zeit trage ich beim Fahrradfahren einen Fahrradhelm. Vielleicht merkt man auch daran, dass man älter wird. Früher fand ich die Dinger immer scheußlich und uncool. Fahrradhelme waren meiner damaligen Meinung nach nur etwas für kleine Kinder oder übervorsichtige Erwachsene, die sich selbst oder den anderen Straßenverkehrsteilnehmern keinerlei Vertrauen entgegenbrachten ... Bis, ja bis ich eines Tages mit dem Kopf voran von meinem Fahrrad sauste und gegen ein Auto prallte.

Da war der Spaß vorbei. Ich hatte Glück im Unglück, aber mein nächster Gang (na gut, der übernächste) führte mich in ein Fahrradgeschäft meines Vertrauens und ich suchte mir einen Helm aus. Übrigens keine so leichte Aufgabe bei so vielen Modellen, Farben, Vor- und Nachteilen. Hand aufs Herz: Chic sind die Dinger ja alle nicht, aber dafür gegebenenfalls lebensrettend.
 Zusätzlich schützt der Fahrradhelm nicht nur bei einem Sturz, sondern, je nach Modell, auch gegen das kühle Nass von oben – praktischer geht es ja kaum.

Ich finde es überraschend und äußerst erfrischend, wie wenig ich hier auf dem Fahrrad mit meinem farblich doch recht auffälligen Helm angeschaut werde. Während ich mich in meiner alten Heimat wie eine Aussätzige fühlte, tragen hier viele Menschen Helm. Ob jung, alt oder Teenager: Helme sind hier das kleine Schwarze des Fahrradfahrens. Ich finde das super und traue mich daher auch voller Selbstbewusstsein auf den Drahtesel zu steigen und loszubrausen.

Einzig dem Wind in meinen Haaren trauere ich bei meinen Fahrten etwas nach. Es war so schön, den Wind die Haare zerzausen zu lassen.  Was soll’s, Hauptsache ich zerbreche mir nicht den Kopf.

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