Kulturkommentar

„Flucht- Reflexzonen oder …“

Flucht- Reflexzonen oder …

Flucht- Reflexzonen oder …

Nina Tholander
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:

Kulturkommentar von Nina Tholander, Mitarbeiterin beim Nordschleswiger

…  sind Frauen die besseren Cowboys? 
Wer kennt das nicht: Man kommt ins Restaurant, schaut sich um und hat sofort erkannt, wo man NICHT sitzen möchte:  nämlich mit dem Rücken zum Raum oder zur Tür. 

Ich möchte gerne sehen,  was vor sich geht,  wer hereinkommt und mag das Gefühl nicht, dass jemand hinter mir ist, den ich nicht sehen kann.
 Betritt man zu mehreren das Restaurant, gibt es ein kurzes Rangieren und Nachfragen, wer wo sitzen möchte.

Ist man ein Paar, hat sich dieses Ritual meist schon verkürzt: Kommen mein Partner und ich ins Restaurant, setzt er sich schon gleich auf den Platz mit dem Rücken zum Raum.

Ich kenne mehr Frauen, die den Überblick über den Raum und den „Fluchtweg“ im Auge behalten wollen als Männer.
Aber woran liegt es, dass es manchen Menschen nichts ausmacht, mit dem Rücken zur Tür oder zum Raum zu sitzen, während andere sich so unwohl fühlen, dass sie am liebsten wieder gehen würden? Ist das alles noch ein Relikt aus der Steinzeit, als man noch  aufmerksam sein musste, ob sich ein wildes Tier oder feindliche Stämme oder Clans anschlichen?

Und sind es alte Instinkte, die immer noch unser Verhalten beeinflussen – „fight-or-flight“?

Das würde auch erklären, warum in meinem Bekanntenkreis mehr Frauen das Problem haben – da sie in der Steinzeit die „flight“-Fraktion waren, während Männer eher zur „fight“-Strategie griffen und deshalb nicht ständig den Fluchtweg im Auge haben mussten.

Vielleicht ist das aber auch totaler Quatsch – und überhaupt kein geschlechtsspezifisches Verhalten, sondern eher ein Typ-bedingtes.
In den alten Western-Filmen wollten die Cowboys im Saloon auch nicht gerne von hinten vom Feind erschossen werden und haben den Raum deshalb auch immer im Blick gehabt.

Sicher ist sicher! Auch in der heutigen Zeit!
 

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