Kulturkommentar
Einige müssen immer fahren
Einige müssen immer fahren
Einige müssen immer fahren
Kulturkommentar von Uffe Iwersen, Kulturkonsulent des Bundes Deutscher Nordschleswiger.
Im Rahmen des vergangenen Haushaltsseminars der Minderheit wurden viele Dinge beschlossen und angesprochen. Unter anderem wurde von Seiten des BDN die Idee eines Transportpools auf den Tisch gelegt, der unseren Institutionen ermöglichen soll, vermehrt an unseren eigenen Projekten und Veranstaltungen außerhalb des eigenen Lokalgebiets teilzunehmen. Buskosten stellen oftmals Barrieren für Schulen und Kindergärten dar, um an Projekten an nicht fußläufig erreichbaren Orten teilzunehmen.
Beispiel Kindergartentag 2018: Im Mai nahmen alle deutschen Kindergärten Nordschleswigs am Kindergartentag des BDN, DSSV und des Knivsbergs teil. Diese große 100prozentige Teilnahmequote wäre nicht erreicht worden, wenn das Projekt diese Transportkosten nicht übernommen hätte. Ähnlich verhielt es sich bei den diesjährigen folkBALTICA Schulkonzerten, an dem alle Schulen teilnahmen. In diesen beiden Fällen konnte man diese Ausgaben mit Biegen und Brechen stemmen. Dies gilt jedoch nicht für jedes Projekt – einige Träume platzen beim Anblick des Buskostenvoranschlags.
Es macht daher – zumindest im Kulturbereich – viel Sinn, einen minderheitenübergreifenden Transportpool zu etablieren und diesen mit ausreichenden Mitteln auszustatten. Wer genau in den Genuss eines solchen Pools kommen könnte (nur unsere Schulen und Kindergärten oder auch z.B. Sportvereine?) und mit wie viel Geld pro Jahr dieser bestückt werden müsste, muss ganz genau bedacht und ausgerechnet werden.
Gute Projektideen sollen nicht an den Buskosten scheitern müssen, und unsere Institutionen sollen an möglichst vielen unserer eigenen Projekte teilnehmen können.
Daher ist ein solcher Transportpool nicht nur ein Finanzierungsinstrument, sondern trägt vor allem dazu bei, dass sich die Minderheit begegnet und dichter zusammenrückt. Eine zukunftsorientierte Idee.