Kulturkommentar
„Die Berg- und Talfahrt des Theaterabos“
Die Berg- und Talfahrt des Theaterabos
Die Berg- und Talfahrt des Theaterabos
Ein Kulturkommentar von Uffe Iwersen, Kulturkonsulent des Bundes Deutscher Nordschleswiger.
Viele Traditionen sind in meiner Zeit schon abgeschafft oder eingestampft worden – zum Beispiel der Volkskalender, der Erfinderwettbewerb oder die traditionellen Kulturfahrten des BDN Kulturausschusses. Aus guten Gründen, aber nie ohne Kritik und Aufschrei.
Innerhalb der letzten zehn Jahre habe ich auch immer wieder befürchtet, dass es auch dem BDN Theaterabo an den Kragen gehen könnte – insbesondere aufgrund teilweise sehr geringer Verkaufszahlen. Doch das Abo ist ein echtes Stehaufmännchen, das sich anscheinend ohne ersichtliche Gründe immer wieder regeneriert.
Die Gründe für diese Berg- und Talfahrt sind für mich nicht erklärbar. An den Theaterobleuten vor Ort liegt es nicht. Sie machen jedes Jahr einen großartigen und stabilen Job, um neue und alte Abonnenten anzuwerben.
An den anderen Werbemaßnahmen kann es auch nicht liegen, denn auch diese liegen mehr oder weniger von Jahr zu Jahr auf gleichem Niveau. Es mag vielleicht einfach daran liegen, welche Person gerade Zeit und Lust auf Schauspiel, Opern und Tanz hat – und dieser Faktor scheint sehr schwankend zu sein.
Letztendlich kann es jedoch auch egal sein, wie sich das Abo immer wieder von Krisen erholt. Hauptsache ist, es erholt sich. Und Hauptsache ist, dass in der kommenden Saison 2019/ 2020 insgesamt 175 Abonnenten und Abonnentinnen (ein Langzeithoch) aus ganz Nordschleswig zu sechs Vorstellungen ins Landestheater in Flensburg gefahren werden und so hochkarätige deutsche Bühnenkunst erleben dürfen.
Ich hoffe nicht, dass ich jemals in meiner Amtszeit mitentscheiden muss, unser aller Theaterabo abzuschaffen. Denn im Gegensatz zur Abschaffung anderer Traditionen unserer Kulturarbeit wäre der Verlust des Abos wirklich einen Aufschrei wert. Ich wünsche allen Abonnenten und Abonnentinnen eine schöne Abo-Saison 2019/2020.