Kulturkommentar
„Alles hat ein Ende“
Alles hat ein Ende
Alles hat ein Ende
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Alexandra Kabelitz macht derzeit ein Praktikum in Nordschleswig. Es dauerte nicht lange, bis ihr ans Herz gelegt wurde, einen Hotdog zu probieren. Ein Erlebnis, das sie nicht missen möchte, wie sie in ihrem Kulturkommentar schreibt.
Neunter Kindergeburtstag in der Kleinstadt Genthin in Sachsen-Anhalt. Das Geburtstagskind beschloss, dass es Hotdogs zum Abendbrot geben sollte. Das Geburtstagskind war ich. Es waren meine ersten und letzten Hotdogs. An dem Abend überaß ich mich an Hotdogs, sodass ich über zwölf Jahre keinen mehr essen konnte.
Es ist gar nicht so, dass mir die Hotdogs nicht mehr geschmeckt haben. Mir hingen sie nur im wahrsten Sinne des Wortes zum Halse heraus. Ein Gefühl, das ich nicht mehr verdrängen konnte. Ich konnte seither immer dem Trauma Hotdog ausweichen und habe etwas gefunden, was mir besser geschmeckt hat. Doch dann verschlug es mich nach Dänemark.
Hier mache ich seit drei Wochen ein Auslandspraktikum beim Bund Deutscher Nordschleswiger und beim Deutschen Jugendverband. Es hat nicht lang gedauert, da wurde mir der dänische Hotdog empfohlen.
Ich war kurz am Hadern, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Letztens war es dann so weit, dass ich meine fast schon krankhafte Hotdog-Phobie komplett ablegen konnte. Im Havnegrillen in Apenrade kam ich in den Genuss der Wurst im gerösteten Brötchen. Mit Remoulade und Ketchup innen und Röstzwiebeln und eingelegten Gurken obendrauf. Ein Traum.
Nun wurde mir klar, weshalb dieses Gericht ein Muss für alle ist, die in Dänemark sind. Für mich gehört der dänische Hotdog nun zu den Top drei Gerichten, die ich jederzeit gern essen würde. Nordschleswig hat meine Hotdog-Phobie geheilt – alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Danke.
Alexandra Kabelitz ist BA Studentin an der Fachhochschule Westküste in Heide und derzeit Erasmus-Praktikantin beim BDN und DJN