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So hat sich Deutsch als Fremdsprache in Dänemark in den vergangenen zehn Jahren entwickelt

So hat sich Deutsch als Fremdsprache in Dänemark entwickelt

So hat sich Deutsch als Fremdsprache entwickelt

Dänemark
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Wenn eine weitere Fremdsprache Pflicht ist, wird häufig Deutsch gewählt. Sonst allerdings nicht (Symbolfoto). Foto: Unsplash/Annika Gordon

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Als Pflicht-Wahlfach ist Deutsch beliebt. Wenn es freiwillig ist, wird es jedoch abgewählt. Das hat das Nationale Forschungszentrum für Fremdsprachen herausgefunden. Vom Deutschunterricht an den Grundschulen bis zu den Deutsch-Studiengängen wurden alle Ausbildungsformen berücksichtigt. Die aussagekräftigsten Ergebnisse im Überblick.

In einer Untersuchung, die im August 2023 veröffentlicht wurde, beschäftigt sich das „Nationale Zentrum für Fremdsprachen“ (Det Nationale Center for Fremmedsprog) mit der Entwicklung des Fachs Deutsch innerhalb der letzten zehn Jahre. 

Die Studie umfasst alle Bildungsbereiche, in denen Deutsch als Fach eine Rolle spielen kann. Dazu gehören zum einen die Grundschulen, zu denen die drei größten Schultypen, die Volksschulen (Folkeskole), Nachschulen (Efterskole) und Freischulen (Friskole) sowie Privatschulen zählen sowie zum anderen die gymnasialen und die weiterführenden Ausbildungswege.

Deutliche Steigerung an Grundschulen

Die Untersuchung lässt erkennen, dass Deutsch an den Schulen, in denen eine zweite Fremdsprache für die Schülerinnen und Schüler obligatorisch ist, quantitativ recht stabil dasteht. 

An den verschiedenen Grundschul-Typen, die bis zur 9. Klasse gehen, hat es innerhalb der vergangenen zehn Jahre sogar eine deutliche Steigerung gegeben – ganze 85,4 Prozent aller Schülerinnen und Schüler lernten im Schuljahr 2021/22 in der 9. Klasse Deutsch als zweite Fremdsprache. Hinzu kamen 0,4 Prozent mit Deutsch als dritter Fremdsprache. Der Gesamtwert aus zweiter und dritter Fremdsprache ist in der folgenden Grafik zu erkennen. Für 2021/22 beläuft sich der Wert auf 85,8 Prozent.

Hauptstadtregion ist Schlusslicht

Die meisten Neuntklässlerinnen und -klässler mit Deutsch als Unterrichtseinheit gibt es laut des Nationalen Zentrums für Fremdsprachen mit 94,6 Prozent in der Region Syddanmark, was sich mit der Nähe zu Deutschland und der Deutschen Minderheit begründen lässt. Die niedrigste Zahl an Deutsch-Schülerinnen und -Schülern in Dänemark ist in der Hauptstadtregion zu finden. Nur 67,6 Prozent des neunten Jahrgangs lernten hier Deutsch.

Bei den gymnasialen Ausbildungsgängen stx (almen studentereksamen) und hhx (merkantil studentereksamen) ist eine zweite Fremdsprache ebenfalls unverzichtbar. Dort ist der gesamte Anteil an Deutsch als zweite Fremdsprache in den vergangenen zehn Jahren gestiegen – bei stx um knapp zwei Prozent auf 56,4 Prozent im Jahr 2022, bei hhx im selben Jahr um 5,5 Prozentpunkte auf einen Wert von 69,8 Prozent.

Deutsch auf A-Niveau ist unbeliebt

Allerdings lässt sich bei beiden gymnasialen Schultypen ein massiver Rückgang bei Deutsch für Fortgeschrittene auf A-Niveau erkennen. Bei stx fällt die Anzahl von Schülerinnen und Schülern mit Deutsch für Fortgeschrittene auf A-Niveau in den untersuchten zehn Jahren von 8,5 Prozent auf 4,7 Prozent. Bei hhx hingegen fällt die Quote von 7,8 auf 6,8 Prozent. Entsprechend diesen Entwicklungen steigt die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die sich für Deutsch für Fortgeschrittene auf B-Niveau entschieden.

Die Schulformen hf (højere forberedelseseksamen), htx (teknisk studentereksamen) und das merkantile eux (erhvervsfaglige studereksamen) verlangen von den Studierenden kein Erlernen einer zweiten Fremdsprache. Das führte dazu, dass immer weniger Schülerinnen und Schüler Deutsch wählten. Das spiegelt sich von 2012 bis 2022 in einem markanten Rückgang derjenigen Schülerinnen und Schülern, bei denen das Fach Deutsch auf dem Abschlusszeugnis stand.

Im Rahmen der Lehramtsausbildung beliebt – als Studienfach an Universitäten verschmäht

Bei der Ausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer erweist sich das Fach Deutsch als recht stabil. Bezüglich der Anzahl bestandener Eignungsprüfungen, die eine angehende Lehrkraft bestehen muss, zeigt sich in dem untersuchten Zeitraum eine steigende Tendenz mit über 200 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen im Jahr 2020.

Am deutlichsten wird der Studierenden-Rückgang jedoch bei den Universitäts-Ausbildungen sichtbar. Seit Jahren sind die Aufnahmezahlen für das humanistische Studienfach Deutsch und für die wirtschaftlichen Fächer wie Internationale Unternehmenskommunikation mit Deutsch konsequent rückläufig. Bezüglich des humanistischen Studiengangs hat sich die Zahl der Studierenden in den vergangenen zehn Jahren sogar mehr als halbiert.

Auch die Zahl der erfolgreich bestanden Bachelor- und Kandidat-Prüfungen für die wirtschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Deutsch-Studiengänge gehen zurück. Laut Prognose des Internationalen Zentrums für Fremdsprachen zeigt die Tendenz, dass sich die Anzahl der jeweiligen Deutsch-Absolventinnen und -Absolventen Jahr für Jahr reduzieren wird.

Die Untersuchung vermittelt eindeutig, wie die dänischen Schülerinnen und Schüler zur deutschen Sprache stehen. Solange eine zweite Fremdsprache in der jeweiligen Ausbildung ein Muss ist, wählen sie gerne das Fach Deutsch. Dieses Interesse an der Sprache gibt es so nur noch bei der Lehramtsausbildung.

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Christel Leiendecker
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