Eishockey
Verwunderung über geringes Publikumsinteresse
Verwunderung über geringes Publikumsinteresse
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Die Eishockeyspieler von SønderjyskE spielen kurz vor den Playoffs an der Tabellenspitze mit, doch trotz des sportlichen Erfolgs bleiben viele Zuschauerinnen und Zuschauer den Heimspielen noch fern. Das liegt nicht nur an Corona.
Die Eishockey-Saison geht in die entscheidende Phase, die Playoffs um die dänische Meisterschaft beginnen in einer Woche. SønderjyskE mischt ganz vorne mit, kann noch den ersten Tabellenplatz erreichen, dennoch sind die Zuschauerränge spärlich besetzt. Beim 3:2-Sieg im absoluten Spitzenspiel am Mittwochabend gegen die Aalborg Pirates kamen lediglich 1.569 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Woyenser Frøs Arena. Eine unerhört niedrige Zahl, wenn man auf die Zahlen der Vergangenheit blickt.
„Es ist mir ein Rätsel, wieso dies so ist. Wir spielen gutes Eishockey und greifen noch nach Platz eins, aber wir müssen feststellen, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht in die Arena zurückkehrt sind. Nach dem letzten Lockdown um Weihnachten herum ist es träge gewesen, und es hat uns härter getroffen als ich es erwartet hatte“, sagt SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen zum „Nordschleswiger“.
In der regulären Saison 2019/20 lag der Schnitt noch bei 2.781 Zuschauern. Die Playoffs wurden danach coronabedingt abgesagt. In der regulären Saison 2018/19 konnte ein Schnitt von 2.904 Zuschauern erreicht werden, in den Playoffs lag der Schnitt sogar bei 4.367 Zuschauern.
In der laufenden Spielzeit kamen bis Weihnachten im Schnitt 2.125 Zuschauer, doch nach der Aufhebung aller Coronamaßnahmen kamen im Februar 1.078 gegen Esbjerg, 1.872 gegen Rungsted, 1.289 gegen Aalborg und 1.411 gegen Herlev. Einzige Ausnahme war das Heimspiel gegen Frederikshavn (3.489), als der Hauptsponsor die Eintrittskarten kostenlos verteilt hatte. Hier waren die Stehplätze proppenvoll, aber auf den Sponsorenplätzen gab es viele Löcher.
„Der größte Grund ist mit Sicherheit Corona. Viele sind noch vorsichtig oder sind vom Arbeitgeber gebeten worden, vorsichtig zu sein, damit nicht alle Mitarbeiter auf einmal krank werden, aber es liegt nicht an Corona allein. Es gibt mehrere Gründe“, meint Klaus Rasmussen.
„Das Programm ist sehr arhythmisch gewesen, Spiele sind kurzfristig verlegt worden, so auch das Aalborg-Spiel. Da müssen wir eine Lösung finden. Wir müssen auch dafür sorgen, dass wir vier und nicht nur zwei Freitagsspiele haben anstatt eins Donnerstag, zwei Freitag und eins Sonnabend. Alle Spiele laufen live bei TV2 Play. Wir freuen uns über die gute Vermarktung, es kann aber auch sein, dass viele in diesen Zeiten von zu Hause aus die Spiele mitverfolgt haben“, so Rasmussen weiter.
Zuletzt sind bemerkenswert viele Sitzplätze auf der Sponsorenseite leer geblieben. Grund ist auch ein neues Ticketsystem.
„Das spielt sicherlich eine Rolle. Wir haben ein neues Ticketsystem für die Sponsoren eingeführt, das noch nicht ganz angenommen worden ist. Die Eintrittskarten gehen in den freien Verkauf, wenn die Sponsoren sie zu einem gewissen Zeitpunkt nicht aktiviert haben. Wir werden das sicherlich am Saisonende bewerten, wie das läuft“, sagt Klaus Rasmussen.
„Ich hoffe, die Zuschauer werden in den Playoffs zurückkehren. Wir haben eine starke Mannschaft, die gutes Eishockey spielt“, so der SønderjyskE-Direktor.