Raumfahrt
Raketensystem «Starship» meistert Testflug - mit Makel
Raketensystem «Starship» meistert Testflug - mit Makel
Raketensystem «Starship» meistert Testflug - mit Makel
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Bald soll Elon Musks «Starship» der Menschheit den Mars erschließen. Beim nächsten Teststart der Riesenrakete ist auch ein anderer mächtiger Zuschauer dabei. Doch nicht alles läuft ideal.
Die größte jemals gebaute Rakete hat einen weiteren Testflug mit gemischtem Ergebnis beendet. Der etwa einstündige und insgesamt sechste derartige Test des sogenannten Starships wurde vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX als Fortschritt gefeiert. Einen kleinen Makel gab es jedoch: Die untere Raketenstufe konnte nicht wie gehofft zum Startplatz im US-Bundesstaat Texas zurückfliegen. Stattdessen landete der Booster, der nach Vorstellung des Firmengründers Elon Musk eines Tages Menschen zum Mars bringen soll, wenige Minuten nach dem Start sanft in der Meeresbucht des Golfs von Mexiko.
Das «Starship» erreichte bei seinem Trip eine Höhe von knapp 200 Kilometern und Geschwindigkeiten von über 25.000 Kilometern pro Stunde, bevor es kontrolliert im Indischen Ozean landete. SpaceX betonte, man habe das Raumschiff über die Grenzen der eigentlich vorgesehenen Belastbarkeit hinaus getestet und es habe standgehalten.
Außerdem konnte einer der Antriebe im Weltraum erneut gezündet werden, was für künftige regelmäßige Einsätze wichtig ist. SpaceX wollte zudem eine Reihe von Manövern und Experimenten mit dem Hitzeschild des Raumschiffs durchführen. Unter den Zuschauern des Ereignisses war auch der designierte US-Präsident Donald Trump. Der ebenfalls anwesende SpaceX-Gründer und Tech-Milliardär Musk ist seit dem US-Wahlkampf ein enger Vertrauter Trumps.
Rückschläge und Durchbrüche bei vorherigen Starts
Bei einem ersten Test im April 2023 war das komplette Raketensystem nach wenigen Minuten explodiert. Während des zweiten Tests im November 2023 trennten sich die beiden Raketenstufen zwar und die obere flog weiter, kurz darauf explodierten jedoch beide. Bei einem dritten Test im März erreichte das «Starship» erstmals das All, konnte den Flug jedoch nicht wie erhofft abschließen. Bei einem vierten Testflug im Juni setzte das «Starship» erstmals zu einer kontrollierten Landung an, die dann allerdings nicht ganz wie erhofft verlief.
Im Oktober erreichte das «Starship» Weltraumhöhe und landete kontrolliert im Indischen Ozean. Zudem wurde bei diesem Test erstmals versucht, die untere Raketenstufe direkt am Startturm in Texas mit Greifarmen wieder aufzufangen - was ebenfalls gelang. SpaceX betont stets, das Ziel der Tests sei Daten zu sammeln. Misserfolge seien einkalkuliert; die Grenzen des Raumschiffs sollten ausgetestet werden.
Mond und Mars im Visier
Das «Starship» besteht aus dem etwa 70 Meter langen Booster «Super Heavy» und der ebenfalls «Starship» genannten oberen Stufe, die rund 50 Meter misst. Sowohl die Rakete als auch das Raumschiff sind so konzipiert, dass sie nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können.
Das gesamte System hat eine Länge von etwa 120 Metern, ist damit größer als die Freiheitsstatue und soll künftig Ladungen von über 100 Tonnen transportieren können. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will mit dem «Starship» Astronauten zum Mond schicken, während SpaceX das Ziel verfolgt, eines Tages den Mars zu erreichen.