Geschichte

Gedenkstein erhitzt die Gemüter

Gedenkstein erhitzt die Gemüter

Gedenkstein erhitzt die Gemüter

Silkeborg
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Eine private Vereinigung hat den Gedenkstein 1971 aufgestellt. Foto: TV2 Østjylland/Ritzau

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Ein Gedenkstein 20 Kilometer nördlich von Silkeborg sorgt erneut für Streit. Das Denkmal wurde 1971 zu Ehren von 4.000 dänischen Soldaten aufgestellt, die während des Zweiten Weltkrieges im Kampf für Nazi-Deutschland gefallen sind.

Mehrere Personen wünschen sich, dass ein Gedenkstein bei der Brücke „Kongensbro“, die 20 Kilometer nördlich von Silkeborg über die Gudenå geht, entfernt wird. Dies berichtet „TV2 Østjylland“. Eine dieser Personen ist Gert Malling, der vor Kurzem mit seiner Frau an der Gudenå spazieren gegangen ist und dabei durch Zufall auf den Gedenkstein stieß. Zu seiner großen Verwunderung las er, dass dieser 1971 zu Ehren gefallener dänischer Soldaten aufgestellt wurde, die unter der Besatzung Dänemarks im Zweiten Weltkrieg auf Seiten Nazi-Deutschlands kämpften.

„Ich musste den Text mehrfach lesen, bis ich ihn verstand. Danach war ich schockiert und konnte es kaum glauben“, berichtet Malling in einem Interview mit „TV2 Østjylland“.

Denkmal mehrfach Vandalismus ausgesetzt

Seit 1971 gibt es wiederkehrende Debatten bezüglich des Denkmals, das auch schon mehrfach Vandalismus ausgesetzt war. Unbekannte sollen den Gedenkstein öfter umgeworfen und zu sprengen versucht haben.

Die Zeit ist reif, dass der Stein entfernt wird, denn er erinnert an einen Schandfleck in unserer Geschichte.

Kaare Lundbye

Auch Journalist Kaare Lundbye plädiert in einem von „Jyllands-Posten“ veröffentlichten Leserbrief für das Entfernen des Gedenksteins. 

„Meiner Meinung nach symbolisiert der Stein, dass man den Nationalsozialismus und dessen Ideologie unterstützt. Dieses Denkmal hätte 1971 gar nicht erst errichtet werden dürfen. Die Zeit ist reif, dass der Stein entfernt wird, denn er erinnert an einen Schandfleck in unserer Geschichte“, schreibt Lundbye.

Bis Anfang der 2000er Jahre trafen sich laut „TV2 Østjylland“ noch jährlich ehemalige Freikorps-Soldaten und Familienangehörige an der Gedenkstätte, um der 4.000 gefallenen Dänen zu gedenken, die im Zweiten Weltkrieg im Kampf für das nationalsozialistische Deutschland an der Ostfront starben.

Die Gedenkstätte ist ein Teil der dänischen Geschichte und erinnert uns an diese. Dadurch können wir aus ihr lernen.

Mitglieder der privaten Vereinigung, die den Gedenkstein 1971 aufstellte

Ein Besuchsort für Geschichtsinteressierte

Die Vereinigung, die einst den Gedenkstein aufstellte, existiert noch immer. Ihre Mitglieder möchten nicht beim Namen genannt werden, doch sind weiterhin der Meinung, dass der Gedenkstein als Besuchsort für Geschichtsinteressierte seine Berechtigung hat.

„Die Gedenkstätte ist ein Teil der dänischen Geschichte und erinnert uns an diese. Dadurch können wir aus ihr lernen. Außerdem löscht man die Vergangenheit nicht aus, indem man Namen oder den gesamten Gedenkstein entfernt, der bereits seit 1971 existiert“, sagen die Mitglieder der Vereinigung laut „TV2 Østjylland“.

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