Nahverkehr
Einsteigen, bitte: In Nordjütland fährt man bald Bus im Auto
Einsteigen, bitte: In Nordjütland fährt man bald Bus im Auto
Einsteigen, bitte: In Nordjütland fährt man bald Bus im Auto
Das Busliniennetz hat sich in Dänemark immer weiter ausgedünnt, besonders auf dem Lande ist ein Auto oft alternativlos. Im strukturschwachen Nordjütland wird aus der Not jetzt eine Tugend: Die regionale Busgesellschaft und eine Mitfahrzentrale tun sich zusammen.
Das Busliniennetz hat sich in Dänemark immer weiter ausgedünnt, besonders auf dem Lande ist ein Auto oft alternativlos. Im strukturschwachen Nordjütland wird aus der Not jetzt eine Tugend: Die regionale Busgesellschaft und eine Mitfahrzentrale tun sich zusammen.
Wenn die nächste Bushaltestelle so weit weg liegt, dass man sie eigentlich nur mit dem Auto erreichen kann, dann gibt es ein Problem. Eines, dass "Nordjyllands Trafikselskab" und die private Mitfahrzentrale "Gomore" jetzt gemeinsam lösen wollen. Am Freitag startet die Zusammenarbeit, bei der das Gomore-Angebot in die Reisepläne der Busgesellschaft integriert werden.
Zudem sollen 13 zusätzliche Haltestellen entstehen, an denen Autofahrer Mitreisende abholen können. "Es ist die erste Zusammenarbeit dieser Art in Dänemark. Aber wenn sich das als Erfolg herausstellt, dass werden andere Verkehrsgesellschaften natürlich nachziehen", sagt der Verkehrsforscher Harry Lahrmann von der Uni in Aalborg.
Ganz konkret wird es so ablaufen, dass der Fahrgast, der von A nach B möchte, sich im Internet über die selbe Plattform einen Reiseplan mit Bus- und Mitfahrangeboten zusammenstellen kann. Durch die neuen Haltestellen soll es zudem einfacher werden, die Mitfahrten zu planen.
Die Herausforderung des öffentlichen Personennahverkehrs sei es derzeit, dass in den vergangenen zehn Jahren sehr viele Bushaltestellen und -linien abgeschafft wurden, sagt Lahrmann. Das habe dazu beigetragen, dass viele vom Land in die Stadt gezogen sind. Vielleicht, so Lahrmann, könne das neue Angebot den Trend aufhalten.
"Zweifellos werden die Randgebiete mit so einer Zusammenarbeit gestärkt", sagt er. "Das hat großes Potenzial um der Bevölkerung in diesen Gebieten eine bessere Mobilität zu ermöglichen."
Die Zusammenarbeit zischen der öffentlichen Busgesellschaft und dem Privatanbieter sei nicht nur für Letzteren ein profitables Geschäft, versichert er unterdessen. Zu Stoßzeiten seien die Busse überfüllt, während gleichzeitig "massenweise Privatautos mit jeweils nur einer Person darin herumfahren". Wenn man einige der Busfahrgäste dazu bringen könnte "auf die freien Plätze in den Autos zu wechseln, dann kann das auch zum Vorteil des kollektiven Verkehrs sein, weil man so keine teuren Sonderbusse einsetzen muss", sagt der Wissenschaftler.