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Lieferung nach Russland: Wirtschaftsaufsicht schaut sich Danfoss an
Lieferung nach Russland: Wirtschaftsaufsicht schaut sich Danfoss an
Wirtschaftsaufsicht schaut sich Danfoss an
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Recherchen von „Danwatch“ und „Danmarks Radio“ führen nach deren Aussage dazu, dass die Wirtschaftsaufsichtsbehörde Geschäfte des nordschleswigschen Weltkonzerns Danfoss unter die Lupe nimmt. Es geht um die Lieferung von Wärmetauschern nach Russland.
Wie das Rechercheportal „Danwatch“ berichtet, untersucht die dänische Wirtschaftsaufsichtsbehörde (erhvervsstyrelsen) derzeit, ob das Unternehmen Danfoss möglicherweise EU-Sanktionen verletzt sowie Regeln gebrochen hat, die für Produkte gelten, die sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden können, was auch Dual Use, also zweifacher oder doppelter Verwendungszweck genannt wird.
Nach eigener Aussage hat „Danwatch“ im Mai dieses Jahres in Zusammenarbeit mit dem Sender „Danmarks Radio“ enthüllen können, dass Danfoss über die russische Tochtergesellschaft AO Ridan jahrelang Industriewärmetauscher nach Russland geliefert hat, die dort in der Flotte und im Heer Verwendung fanden.
Unter anderem lieferte das Unternehmen mit Zentrale in Norburg (Nordborg) auf der Insel Alsen (Als) im Jahr 2017 Wärmetauscher für den Gebrauch in zwei Waffentransportern, wobei eines der Schiffe in der Schwarzmeerflotte dienen soll, mit Heimathafen auf der von Russland annektierten Krim.
In einem Schreiben an den Außenpolitischen Ausschuss setzt die Wirtschaftsaufsicht diesen in Kenntnis, dass die Behörde die Sache näher untersuchen werde und Danfoss um eine Stellungnahme bitte.
„Danwatch“ zufolge schreibt die Aufsichtsbehörde, dass diese nach Erhalt des Berichts darüber entscheidet, ob EU-Sanktionen gebrochen oder Regeln zum sogenannten Dual Use verletzt wurden.
Danfoss: Alle internen Regeln eingehalten
Danfoss selbst berichtet laut „Danwatch“, dass der Konzern selbst eine Untersuchung vorgenommen habe, der den Handel mit dem russischen Militär über die Tochtergesellschaft Ridan beleuchtet. Diese Untersuchung kam zu dem Schluss, dass das Unternehmen alle internen Regeln und Prozeduren eingehalten hat.
Das nächste Treffen des Außenpolitischen Ausschusses ist am 21. Juni.