Notfallwesen

Bereitschaftsbudget: Dänemark EU-weites Schlusslicht

Bereitschaftsbudget: Dänemark EU-weites Schlusslicht

Bereitschaftsbudget: Dänemark EU-weites Schlusslicht

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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In Dänemark entsprechen die Ausgaben für das Notfallwesen nur 0,077 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Foto: Helge Möller

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In keinem anderen Land der EU wird so wenig Geld für das Bereitschaftswesen ausgegeben wie in Dänemark. Das zeigen jüngste Berechnungen des Kommunalverbandes KL. Der zuständige Minister sieht keinen Grund zur Panik.

Dänemark steht in der EU ganz unten, wenn man vergleicht, welcher Anteil des Bruttoinlandsprodukts für das Bereitschaftswesen aufgewendet wird.

Das berichtet das Magazin „Momentum“, das vom Verband der dänischen Kommunen (KL) herausgegeben wird.

Das Magazin hat Berechnungen auf Grundlage von Zahlen des Statistikamts der EU, Eurostat, vorgenommen.

Nicht einmal 0,1 Prozent

In Dänemark entsprechen die Ausgaben für das Notfallwesen 0,077 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das ist der niedrigste Anteil unter den EU-Ländern.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die Größe einer Volkswirtschaft und die am häufigsten verwendete Kennzahl zur Messung dieser.

Dänemark arbeitet kosteneffizient

Der Vorsitzende des dänischen Notfallwesens, Jarl Vagn Hansen, sagt gegenüber „Momentum“, dass das Bereitschaftswesen in Dänemark sehr kosteneffizient betrieben wird.

Gleichzeitig stellt er jedoch fest, dass es unter Druck steht und nicht mehr zeitgemäß ist.

Seitens der Regierung heißt es, dass es notwendig sei, das Bereitschaftswesen höher zu priorisieren. Dies sei angesichts einer ernsteren Bedrohungslage, etwa im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und dem Klimawandel, von Bedeutung.

Minister bleibt ruhig

Deshalb wurde im August ein neues Ministerium für Zivilschutz und Notfallwesen eingerichtet. Torsten Schack Pedersen von Venstre übernahm das Ministeramt.

Er leitet die Verhandlungen über eine kommende Notfallvereinbarung.

„Wir haben ein gutes und funktionierendes Notfallwesen in Dänemark, es ist auf dänische Verhältnisse zugeschnitten. Unterschiede zwischen Notfallwesen über Landesgrenzen hinweg können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter Geografie und unterschiedliche spezifische Aufgaben“, sagt der Minister.

Mit 0,337 Prozent des Brutoinlandsproduktes gibt Griechenland am meisten Geld für sein Notfallwesen aus. Deutschland liegt mit 0,308 Prozent auf dem dritten Platz des EU-Rankings.

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