Haustiere
Wenn Hunde zu „Kindern“ werden – Eine Hundeexpertin klärt auf
„Hundeeltern” und ihre „Kinder”
Wenn Hunde zu „Kindern“ werden – Hundeexpertin klärt auf
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Hundebesitzerinnen und -besitzer wollen das Beste für ihre Tiere, und das ist auch gut so. Viele vergessen dabei jedoch, dass die Bedürfnisse von Hunden sich von den unseren unterscheiden. Die zunehmende Vermenschlichung von Haustieren ist ein Problem.
Hunde sind keine Menschen. Ein Fakt, der eigentlich offensichtlich ist, scheint häufig in Vergessenheit zu geraten.
Dennoch betrachten sich immer mehr Däninnen und Dänen als „Tiereltern” und legen Wert darauf, ihren Hunden die bestmögliche Fürsorge zu geben.
Laut Lotte Evers, Hundeexpertin und Marketing Managerin bei der Agria Tierversicherung, tun sie dies, indem sie zum Beispiel in maßgeschneiderte Ernährung, Gesundheitszusätze, regelmäßige chiropraktische Behandlungen und Luxuspflegeprodukte investieren. In einer Pressemitteilung informiert sie darüber, was Menschen im Verhalten ihren Haustieren gegenüber häufig übersehen.
„Wir sehen einen eindeutigen Trend, dass sich immer mehr Dänen als „Tierhalter“ und nicht mehr als „Besitzer“ bezeichnen", erklärt Evers.
Sie weist darauf hin, dass Hunden ein ähnliches Maß an Fürsorge und Engagement zuteil werde wie einem menschlichen Kind.
Die Bedürfnisse von Hunden werden häufig missverstanden
Evers sieht konkrete Veränderungen in der heutigen Hundehaltung. Während ein Hund früher in erster Linie eine nützliche Funktion hatte, wie zu jagen oder die Haustür zu bewachen, sei er in den letzten 20 Jahren immer mehr zur „Person“ geworden.
Die Hundeexpertin betont, dass es sich bei Hunden ursprünglich um Raubtiere mit angeborenen Instinkten handelt. In freier Wildbahn würden sie einen Großteil ihres Tages damit verbringen, nach Nahrung zu suchen und zu jagen.
Sie würden sich lieber in etwas Totem wälzen, als sich mit parfümiertem Marken-Conditioner zu waschen. Die meisten Hunde wollen eine Beschäftigung haben und eine Aufgabe erfüllen. Hunde, die ihre Sinne einsetzen dürfen, sind also meist viel mehr verwöhnt.
Weniger Vermenschlichung, mehr Fokus auf den tatsächlichen Hund
„Es versteht sich von selbst, dass wir unseren Hunden Liebe, Aufmerksamkeit, Aktivitäten und die besten Bedingungen für ein gutes Leben geben sollten, aber es ist ein Problem, wenn wir sie vermenschlichen und unsere eigenen Bedürfnisse auf sie übertragen“, erklärt Evers.
Die meisten Hunde würden sich viel mehr physische und psychische Nähe, lange Spaziergänge in abwechslungsreichem Gelände und Aktivitäten mit ihrer Familie wünschen.
„Die meisten von uns haben das Bedürfnis nach Bindung und engen Beziehungen, und ein Hund oder eine Katze kann unser Bedürfnis nach Nähe und Liebe erfüllen. Und das ist auch gut so, solange wir die Bedürfnisse unserer Haustiere und ihre Vorstellung von einem guten Leben nicht mit unseren eigenen verwechseln“, fasst Lotte Evers zusammen.