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Minderheit in Kopenhagen: So war die Kulturnacht im Folketing

Minderheit in Kopenhagen: So war die Kulturnacht im Folketing

Minderheit in Kopenhagen: So war die Kulturnacht

Kopenhagen
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Jugendliche auf der Kulturnacht
Bei der Kulturnacht konnten sich die Besuchenden über die deutsche Minderheit und ihre Institutionen informieren. Dafür wurde ein Teil der neuen Ausstellung nach Kopenhagen gebracht. Foto: BDN

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Der Bund Deutscher Nordschleswiger und der Büchereiverband präsentierten auf Christiansborg die Minderheit. Etwa 8.000 bis 9.000 Besuchende kamen am Freitagabend ins Parlamentsgebäude. Kommunikationschef Harro Hallmann spricht von einer tollen Veranstaltung mit vielen guten Gesprächen.

Die Kulturnacht in Kopenhagen ist mittlerweile eine Tradition. Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) ist regelmäßig mit einem Stand im dänischen Parlament vertreten – auch am Freitagabend. In diesem Jahr war der Verband Deutscher Büchereien Nordschleswig mit von der Partie.

Positives Fazit

„Es ist sehr gut gelaufen. Es waren viele Leute da, vor allem junge Menschen, die sich sehr interessiert gezeigt haben, obwohl nicht alle vorab etwas über die deutsche Minderheit wussten“, resümiert der Leiter des Sekretariats in Kopenhagen und Kommunikationschef des BDN, Harro Hallmann, den Abend gegenüber dem „Nordschleswiger“. Nach seinen Informationen waren am Freitag zwischen 8.000 und 9.000 Besuchende auf Christiansborg.    

An der Kulturnacht, eine der größten jährlichen Eintagesveranstaltungen in der Hauptstadt, nehmen mehr als 250 Museen, Theater, Bibliotheken, Kirchen, Ministerien, Parks und Plätze in der ganzen Stadt teil. Gäste kommen so in den Genuss zahlreicher Ausstellungen, Shows, Theateraufführungen oder Konzerte.

Claudia Knauer
Büchereidirektorin Claudia Knauer stellte die Arbeit der deutschen Büchereien vor. Foto: BDN

Neue Ausstellung dabei

Im 2. Stock, in Raum 2-015, konnten die Besucherinnen und Besucher am Freitagabend mehr über die deutsche Minderheit und das Grenzland erfahren. Der BDN und die Büchereien hatten dort, im Fraktionsraum der Dänemarkdemokraten, genug Platz bekommen, wie Hallmann betont. „Wir hatten auch einen Teil unserer neuen Ausstellung ,Wir sind die Minderheit' dabei, und das wurde viel gelesen.“

Quiz zum Einstieg

Zur Einstimmung gab es wieder ein Quiz, bei dem die Besuchenden mehr über die Minderheit erfahren konnten. Drei Fragen galt es zu beantworten – etwa, wo die nördlichste deutsche Bücherei liegt und welcher Partei Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen angehört. Der Politiker der Schleswigschen Partei (SP) war ebenfalls vor Ort. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten den Namen googeln und die Bildersuche aktivieren“, so Hallmann. Einigen sei dann aufgefallen, dass Popp neben ihnen steht, anderen nicht. 

Jørgen Popp Petersen (links)
Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (links) mit Besuchenden der Kulturnacht. Foto: BDN
Ruth Candussi
Auf den Fluren in Christiansborg herrschte reger Andrang. Auch am Stand der Schleswigschen Partei (SP) bei Parteisekretärin Ruth Candussi (rechts). Foto: BDN

Existenz der Minderheit vermitteln

„Die Kulturnacht ist ein festlicher Abend, an dem wir als Minderheit die Möglichkeit haben, uns einem Publikum zu präsentieren, das sich im Alltag sehr weit vom deutsch-dänischen Grenzland entfernt befindet. Wir versuchen daher, auf eine einfache und verständliche Weise zu vermitteln, dass wir als deutsche Minderheit existieren“, so Sally Flindt-Hansen, Kommunikationskonsulentin beim BDN, in einem Beitrag in dem sozialen Netzwerk Linkedin. 

Sally Flindt-Hansen
Kommunikationskonsulentin Sally Flindt-Hansen (l.) und Bibliothekarin Ira Bogovic von der deutschen Bücherei Apenrade wollen mit einem Wochenendaufenthalt Menschen nach Nordschleswig locken, die bisher wenig Berührungspunkte zur deutschen Minderheit hatten. Foto: BDN

Um die Minderheit und Nordschleswig besser kennenzulernen, können Besuchende, die am Quiz teilgenommen haben, ein Wochenende im Grenzland inklusive Übernachtung im Hotel gewinnen. 

Laut Hallmann liegen nun rund 500 Bögen in seinem Auto. Die Gewinnerin oder der Gewinner werde in der kommenden Woche gezogen. „Das wird immer gut angenommen“, bestätigt auch Sally Flindt-Hansen. 

Ira Bogovic
Ira Bogovic von der deutschen Bücherei Apenrade erklärt drei Frauen die Arbeit der Bibliothek. Foto: BDN

Viele Gespräche, müde Beine

Auf den Fluren, wo sich auch Parteien des Parlaments präsentierten, habe es viele gute Gespräche mit Folketingsmitgliedern gegeben, so Kommunikationschef Hallmann. „Wir waren um Mitternacht auch müde, weil wir den ganzen Abend an den Stehtischen gestanden und viele Gespräche geführt haben. Aber es war wieder eine tolle Veranstaltung.“

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