Natur und Umwelt
Es wird eng für die Störche in Brauderup
Es wird eng für die Störche in Brauderup
Es wird eng für die Störche in Brauderup
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Nicht weniger als vier Junge hat ein Storchenpaar in Brauderup „fabriziert“. Der Nachwuchs hat inzwischen eine stattliche Größe erreicht. Da kann es im Nest auf dem Anwesen der Familie Jacobsen schon mal eng werden. Kürzlich bekamen die Jungstörche ihren Erkennungsring.
„Für die Eltern ist da kaum noch Platz“, erzählt Claus Jacobsen mit einem Lachen.
Auf dem Anwesen der Familie Jacobsen in Brauderup befindet sich ein Nest, das ein Storchenpaar im Frühjahr für die Familiengründung bezog.
Mit vier Jungstörchen hält das Jacobsen-Anwesen quasi den Saisonrekord. In anderen Nestern in der Umgebung, wie unter anderem in Schmedagger (Smedager), werden weniger Junge großgezogen.
Kleines Volksfest
Vergangenes Wochenende war auf dem Brauderuper Anwesen Taufe. Will heißen: Der Storchenverein „storkene.dk“ verpasste den vier Jungstörchen ihren Erkennungsring.
Auch in Renz (Rens) haben drei Jungstörche Ringe bekommen, mit denen sie künftig wiedererkannt werden können.
„Es kamen rund 70 Zuschauer zu dem Ereignis bei uns. Sie bekamen Kaffee und Grillwurst“, so Claus Jacobsen, der in Zusammenarbeit mit dem Storchenverein nach wie vor Nahrung für die Altvögel auslegt, die sie dann an den Nachwuchs verfüttern können.
„Eine Zeit lang bekamen die Störche Fisch, mittlerweile legen wir tote Hühnerküken aus. Die Jungstörche sind ja schon sehr groß und brauchen entsprechend viel Nahrung“, ergänzt „Storchenvater“ Jacobsen.
„Es war schon kurios, als Hans (Skov, red. Anm.) vom Storchenverein oben im Nest die Ringe anbrachte. Alle vier Jungstörche stellten sich tot“, berichtet Claus Jacobsen von dem Ereignis mit Publikum.
Noch nicht flügge
Während die Jungstörche in Schmedagger bereits die ersten Flugversuche hinter sich haben und flügge sind, harren die vier Brauderuper noch immer im Nest aus.
„Sie schlagen hin und wieder mit den Flügeln, sie sind aber noch nicht so weit. In etwa zwei Wochen werden sie vermutlich die ersten Flugversuche unternehmen“, so die Einschätzung von Claus Jacobsen, der im engen Kontakt mit den Fachleuten des Storchenvereins steht.
Während es anderenorts etwas viel Trubel um die Störche gibt und so manch neugieriger Freund den Adebars zu sehr auf die Pelle rückt, erlebt die Familie Jacobsen angemessene Zurückhaltung beim Beobachten der imposanten Vögel.
„Wir haben da zum Glück keine schlechten Erfahrungen gemacht. Wir haben auf unserem Feld gegenüber eine Bankgarnitur aufgestellt, von wo aus sich Interessierte das Treiben im Nest in aller Ruhe anschauen können“, erwähnt Claus Jacobsen.
Auch Ehefrau Monika lobt das Verhalten der Storchenfans. „Sie setzen sich in der Regel ruhig hier hin, und manche picknicken dabei“, so die „Storchenmama“.
Bitte nicht stören!
Solche Zurückhaltung wünscht sich nicht zuletzt auch der Storchenverein, damit die Störche ihre Ruhe haben, sich wohlfühlen und nächstes Jahr wiederkommen.
Die Privatsphäre der Menschen, die ihr Anwesen für Nester zur Verfügung stellen, sollte ebenfalls gewahrt bleiben, so die Botschaft des Vereins.
Einen Schreckmoment im doppelten Sinne hatte es am Dienstag in Schmedagger gegeben. Einer der Jungstörche verließ das Nest und kehrte stundenlang nicht zurück.
Der Jungvogel war vermutlich durch eine Person verschreckt worden, die sich dem Nest genähert hatte.
Der Storchenverein befürchtete, dass der Jungvogel nicht mehr zurückfindet und damit in Gefahr gerät. Am Abend konnten Storchenverein und Storchenfangemeinde dann aufatmen. Der Jungstorch kehrte zurück.