Veranstaltungstipp

Die andere klassische Musik in besonderem historischen Ambiente

Die andere klassische Musik in besonderem historischen Ambiente

Andere klassische Musik in besonderem historischen Ambiente

Loit/Løjt
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Die Bühne ist der steinerne Fußboden des früheren Milchraumes. Foto: Privat

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In der alten Scheune von Thomas Zwieg in Loit geben sich bekannte Musiker ein Stelldichein und freuen sich über die Nähe zum Publikum.

Ein zweispuriger schmaler Sandweg führt zu der großen Scheune auf dem Hof von Thomas Zwieg und seiner Frau Katrine Pfau. Zwischen Hecken hindurch, idyllisch gelegen in blumen- und tierreicher Natur, vorbei an einem anderen Resthof, geht es auf den Innenhof des weiß gestrichenen Anwesens.

Hinter den beiden blaugestrichenen Scheunentoren finden die Konzerte statt. Im Innenhof bewirten die Gastgeber die Besucher in der Pause. Foto: Privat

Dort prägen liebevoll gepflanzte Blumen in hölzernen Töpfen, hellblau gestrichene Türen und Tore sowie ein urig steingepflasterter Hof das Bild.

Der Ort erinnert an alte Zeiten, und genau dieses Bild ist es, das das Besitzerehepaar, das vor über 25 Jahren aus Greifswald nach Dänemark kam, haben wollen.

In der alten Scheune, die ursprünglich als Tenne und Pferdestall genutzt wurde, finden seit dem vergangenen Jahr Konzerte statt.

Die 20-minütige Pause wird für Gespräche miteinander und mit den Musikern genutzt. Foto: Privat

Die Idee zu dieser Art von Konzerten, mit hochklassigen Musikern und Musikgenres, die eigentlich eher in die großen Konzertsäle passen, spukte Thomas Zwieg schon länger im Kopf herum. Er war selbst zu Gast bei Konzerten des Schleswig-Holstein Musik Festivals, bei dem klassische Konzerte in ländlichem Idyll gegeben wurden.

Die Scheune ist für das Konzert vorbereitet und wartet auf die Gäste und die Musiker. Foto: Privat

Dann war ein Freund, der österreichische Cellist Friedrich Kleinhapl aus Wien, zu Gast auf dem Hof. Aus Mangel an Platz im Haus übte der Musiker in der alten Scheune des Hofes und zeigte sich begeistert von der Akustik dort, wie Zwieg sich erinnert. „Du hast hier ein akustisches Goldstück“, sagte Kleinhapl zu seinem Freund.

Der deutsche Cellist Christopher Franzius beim Konzert im vergangenen Jahr Foto: Privat

Thomas Zwieg

Thomas Zwieg ist 1995 einem Lehrauftrag des Technischen Instituts an der Universität in Aarhus gefolgt und ist mit seiner Familie dorthin gezogen.

14 Jahre hat er dort gewirkt. Dann kam ein Angebot des weltbekannten Saitenherstellers Larsen Strings A/S in Sonderburg. Dort arbeitet der promovierte Diplom-Ingenieur mit dem Spezialgebiet Werkstofftechnik seit 14 Jahren als Produktentwickler.

Zwieg ist verheiratet mit Katrine Pfau. Das Paar hat viere erwachsene Kinder.

Das Paar zog in ein altes Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert und gestaltete den Hof nach eigenen Vorstellungen.

Thomas Zwieg spielt Klavier und Akkordeon. Er ist musikalisch sehr interessiert und hört gerne klassische Musik, Folk und seit neuestem auch Jazz.

Thomas Zwieg ist begeisterter Musikliebhaber, spielt selbst Klavier und Akkordeon und hat als Produktentwickler beim Saitenhersteller Larsen Strings A/S in Sonderburg (Sønderborg) beruflich mit Musik und Musikern zu tun. Er liebt die Musik, vor allem die klassische und Folkmusik, wie er sagt. „Ich genieße es, richtig gute Livemusik zu hören“, erklärt er.

Mehrjähriger Umbau

Die Idee, Konzerte in der alten Scheune, die von früheren Besitzern voller Bauschutt hinterlassen wurde, anzubieten, wurde konkreter. „Ich begann, den großen Raum mit den alten Holzbalken zu leeren und zu renovieren“, erzählt Thomas Zwieg. Die Wände wurden nach altem Vorbild mit Kalkmörtel verputzt, morsche Balken ausgetauscht, das Dach teilweise erneuert, der Boden in einigen Bereichen neu mit Lehm ausgestampft und, dort wo Steine liegen, begradigt.

Vor sechs Jahren hat der promovierte Ingenieur mit der Arbeit in der Scheune begonnen. Im vergangenen Jahr hat er die Corona-Pause genutzt und die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen. Die ersten Konzerte konnten stattfinden. „Wichtig ist mir, dass es gute Musiker sind, die hierherkommen. So etwas hat in Apenrade gefehlt“, meint der Wahl-Loiter.

Das bekannte dänische Duo Harald Haugaard und Helene Blume hat im vergangenen Jahr die Konzertreihe in der „Historischen Scheune“ am Nørbyvej eröffnet. Weitere bekannte Kammer- und Folk-Musiker aus Deutschland und Dänemark folgten.

Thomas Zwieg (Mitte r.) mit Harald Haugaard, Helene Blum (Mitte l.) und Kirstine Pedersen Foto: Privat

Die Konzerte, an denen vorerst 50 Gäste teilnehmen konnten, waren ein Erfolg. Obwohl nur wenig beworben, waren alle Karten verkauft worden. In dem rustikalen Ambiente in Verbindung mit der hervorragenden Akustik waren sich Publikum und Musiker so nahe wie sonst kaum bei solchen Veranstaltungen.

„Der intime Rahmen der Konzerte ermöglicht einen besonderen Zugang zur Musik und zum Musiker“, erklärt Zwieg, der in den Pausen gemeinsam mit der Familie die Gäste bewirtet. Im Innenhof können, mit einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein in der Hand, ganz zwanglose Gespräche geführt werden, zu denen sich auch die Musiker gesellen.

Im vergangenen Jahr waren Harald Haugaard mit Helene Blum sowie Kirstine Pedersen (Folkmusik), Christopher Franzius (klassische Musik, Cello) und das Anja Præst Trio (Folkmusik) zu Gast bei Thomas Zwieg und seiner Frau in der Scheune.

Verdienen tut Zwieg an den Veranstaltungen nichts. „Ich möchte diese Musiker selbst gerne in dieser Umgebung live erleben“, erklärt er.

Die Musiker kommen, weil sie Zwieg durch seine Arbeit kennen und wissen, dass sie ihm vertrauen können.

Deshalb gibt es auch in diesem Jahr wieder mehrere Konzerte in der „Historischen Scheune“ in Loit – mit hochkarätigen Musikern und in besonderem historischen Ambiente.

 

Programm für die Sommermusik 2021

Die alte Scheune in Nørby/Løjt, Dänemark

 

Mittwoch, 11. August, 19.30 Uhr

Christel Lee und Jonathan Roozeman

  • Maurice Ravel, Sonate für Violine und Violoncello „A la mémoire de Claude Debussy“ (1920/22)
  • Zoltán Kodály, Duo für Violine und Violoncello, op. 7 (1914)

Wir hören zwei Perlen der Kammermusik vom Anfang des 20. Jahrhunderts, dargeboten von zwei jungen internationalen Solisten und Preisträgern.

Christel Lee war Gewinnerin des internationalen J.-Sibelius-Geigen-Wettbewerbes 2015 in Finnland und des internationalen „ARD“-Musikwettbewerbes 2013 in München. Jonathan war jüngster Preisträger beim internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb 2015 in Moskau.
Beide sind als Solisten schon mit großen Orchestern aufgetreten, wie z. B. dem Orchester des „Bayerischen Rundfunks“ in München.

Karten:  180 Kronen/24 Euro

 

Donnerstag, 12. August, 19.30 Uhr

Eckart Runge & Jacques Ammon 

In ihrem neuen Programm „Revolutionary Icons“ bringen sie eigens arrangierte Kompositionen von musikalischen Revoluzzern aus Klassik, Rock, Pop und Jazz wie Beethoven, Miles David, Chick Corea, Jimi Hendrix, David Bowie, Frank Zappa und den Beatles zu Gehör. Beide Musiker sind als Solist und Kammermusiker bereits in den renommiertesten Konzerthäusern der Welt aufgetreten.

„Pure Leidenschaft und Energie, die sich sofort aufs Publikum übertragen.“ („Kölner Stadt Anzeiger“)

Karten: 200 Kronen/27 Euro

 

Sonnabend, 14. August, 19.30 Uhr

Christopher Franzius, 1. Solocellist, Elbphilharmonieorchester Hamburg

  • J. S. Bach, Suiten für Violoncello Solo Nr. 3, 4 und 6. 

Dieses Jahr hören wir den zweiten Teil der Cellosuiten, in Anknüpfung an Christoffers begeistert aufgenommenes Konzert vom August 2020 mit dem ersten Teil.  

Karten: 120 Kronen/16 Euro

 

Sonntag, 22. August, 16.00 Uhr

Harald Haugaard, Helene Blum und Christoffer Møller                

Harald Haugaards Geige und Helenes Blums wunderbare Stimme – begleitet am Flügel von Christoffer Møller: Die Gäste erwartet eine poetische Klangreise mit Kompositionen, die von der reichen, dänischen Folktradition inspiriert sind.

Helene Blum & Harald Haugaard gehören zu Dänemarks besten und meistbeschäftigten Tonkünstlern mit typisch mehr als 100 Auftritten im Jahr, davon die meisten im Ausland.

Karten: 200 Kronen/27 Euro

 

Kartenbestellungen über Telefon/SMS 60244190 oder email an: tz@msc-technology.dk

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